Überall im Stadtgebiet findet man sie – künstlerisch gestaltete Zeugen der Vergangenheit. Für den Ortsteil Alstaden hat Marianne Vier, Ehrenvorsitzende des Alstadener Bürgerringes, eine Bestandsaufnahme solcher Denkmäler gemacht. Und festgestellt: Einige feiern in diesem Jahr „runden Geburtstag“.
Wer weiß schon, dass die Seilscheibe und der Kohleförderwagen seit 40 Jahren im Ruhrpark stehen – als Erinnerung an die Zeche Alstaden. Darauf bezieht sich auch der Grabstein der Geschwister Schneider, der heute vor dem Parkplatz der Schrebergartenanlage Möhnestraße steht. Es handelt sich um ein Grabmal, das an im Bergbau tödlich verunglückte Alstadener erinnert.
Noch länger, seit 1953, gibt es ebenfalls im Ruhrpark einen Gedenkstein, den der Bürgerring Alstaden anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Chorgemeinschaft 1853 Oberhausen-Alstaden gestiftet hat.
Zu den wohl bekanntesten Denkmälern Alstadens zählt die 1990 aufgestellte Bronzeplastik Bauer mit Pflug. Sie erinnert an die fränkischen Bauern, die zwischen 500 und 800 n. Chr. den Ortsteil gründeten. Eigentlich sollte die Plastik aus Marmor entstehen. Marianne Vier wehrte damals ab: „Wenn da einer draufhaut, ist der Arm ab.“ So entstand die Bronzeplastik, für die der Bürgerring tief in die Tasche gegriffen hat.
Vier erinnert sich: „Damals gab es in Alstaden noch zwei Bauern. Die Bauern haben alle großen Industrieansiedlungen überlebt.“ Die Skulptur entstand zum 40-jährigen Bestehen des Alstadener Bürgerringes und wurde gefördert von der Sparkassen Bürgerstiftung. Die Figur steht auf einer drei Tonnen schweren Granitplatte, gespendet von Steinmetz Ernst Klages. Am Ruhrufer kommt man vorbei an einem Gedenkstein, der eine Besonderheit der Ruhr aufgreift. Dort gab es im 19. Jahrhundert einen Fährmann, der die Menschen ans Mülheimer Ruhrufer übersetzte – für zwei Pfennig pro Person. Die drei Marmorblöcke wurden von Steinmetz Manfred Vorholt geschaffen.