Firmen legen erfolgreiches Projekt neu auf. Spielzeug und Lernmittel als Belohnung

Weniger kann mehr sein – das war das Motto eines Projektes, mit dem Oberhausener Schüler vor einigen Jahren lernen sollten, wie man am besten Wärme, Strom und Wasser einsparen kann. Nun steht eine Neuauflage an, im Fokus ist dieses Mal aber eine deutlich jüngere Zielgruppe. „Im Sommer wollen wir an den städtischen Kindergärten loslegen“, erklärt Alexander Höfer, Sprecher des Oberhausener Gebäudemanagement (OGM). Auch die energetische Gebäudesanierung wird vorangetrieben.

Das richtigeEntlüften beibringen

„Die Kinder sollen so früh es geht an das Thema ‘wie kann ich Energie einsparen?’ herangeführt werden“, schildert Höfer die Hintergründe des Projektes. Darum soll bereits den Kleinsten, in Zusammenarbeit mit der Energieversorgung Oberhausen (EVO) und der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft, beigebracht werden, worauf es zu achten gilt. „Etwa, dass das Wasser nicht ständig laufen muss. Oder wie man ein Zimmer richtig lüftet.“

Zwischen 1999 und 2006 wurden992 747 Kilowattstunden eingespart

Aber nicht nur der Lernaspekt steht im Mittelpunkt, auch auf andere Weise sollen die Kinder profitieren. „50 Prozent der eingesparten Beträge werden an die Einrichtungen ausgezahlt“, so der OGM-Sprecher. Damit lassen sich dann Lernmittel oder Spielzeug kaufen.

Bevor es aber losgehen kann, müssen zunächst die Verbräuche der vergangenen drei Jahre zusammengestellt werden. „Wir brauchen ja schließlich einen Vergleichsmaßstab damit wir wissen, wie viel am Ende denn eingespart wurde.“

Zwischen 1999 und 2006, als das Projekt an den 71 örtlichen Schulen lief, wurden 9115 Megawattstunden Wärme, 992 747 Kilowattstunden Strom und 132 898 Kubikmeter Wasser eingespart. „Mit diesem Ergebnis waren wir sehr zufrieden“, sagt Höfer. Diese Energiemenge würde ausreichen um, 911 Haushalte mit Wärme, 361 Haushalte mit Strom und 1329 Haushalte mit Wasser über einen Zeitraum von 12 Monaten zu versorgen.

Wenn das Programm so erfolgreich war, stellt sich natürlich die Frage, warum es an den Schulen nicht weiter gelaufen ist. „Das Einsparpotenzial, welches man durch Verhaltensänderungen erreichen konnte, war einfach ausgeschöpft“, gibt Höfer an. „Daran hätte auch eine Fortsetzung nichts geändert.“

Neben dem bewussteren Energieverbrauch setzt die Stadt Oberhausen als zweite Säule auf die Modernisierung der Schulen und Kindertageseinrichtungen (KTE). „In den vergangenen sieben Jahren wurden 52 Millionen Euro für energetische Gebäude-Sanierungen ausgegeben“, teilt Höfer mit. Ein Teil davon, nämlich Mittel in Höhe von 18 Millionen Euro, flossen aus dem Konjunkturpaket II.

„Sehr viel Wärme geht üblicherweise über schlecht gedämmte Dächer und wenig bis gar nicht isolierte Fenster verloren.“ Das seien zumeist die Schwachstellen, die es zuerst anzupacken gilt. 2011 wurde etwa für 630 000 Euro die Kindertagesstätte Rechenacker saniert. Im vergangenen Jahr wurde für 130 000 Euro die Fassade der Friedrich-Ebert-Realschule auf Vordermann gebracht. „Wir befinden wir uns auf einem guten Weg“, sagt Höfer mit Blick auf den energetischen Zustand der Schulen und Kitas.