Die Geschichte des Vereins „Freunde der Archäologie im Raum Oberhausen“ (Faro) ist mit knapp drei Jahren noch sehr jung, hinterlässt aber schon Spuren. Bei der Jahreshauptversammlung im Stadtarchiv berichtete der Vorstand über eine Reihe von Anfragen und Aufgaben, die sich aus der Tätigkeit im Vorjahr ergeben haben.

Vor allem die „Emscherkonferenz“ auf Burg Vondern hat für Beachtung gesorgt und bereitet jetzt Arbeit: Vereine und Institutionen haben sich mit Bitten um Vorträge und Ausstellungen an Faro gewandt, zudem wächst der Wunsch nach einer baldigen Dokumentation der Konferenz. Noch im ersten Halbjahr 2013 soll diese vorliegen.

Die 2012 in Teilen des Alsbachtals nach Jahrzehnten wieder aufgenommenen Forschungen rund um eine vermutete Siedlung aus fränkischer Zeit haben mit verschiedenen Funden neuen Auftrieb erhalten. Zum bevorstehenden Jubiläum „100 Jahre Stadtrechte Sterkrade“ wird eine Ausstellung vorbereitet. Dankenswerterweise hat die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH (WBO) eine Reihe von Bodenschnitten zur Verfügung gestellt, die weiteren Aufschluss liefern sollen.

Hilfe von Eigentümern

Ähnliche Hilfe erhoffen sich die Archäologen von den Eigentümern eines Geländestücks zwischen Grafenbusch und Essener Straße: Es gibt Hinweise, dass genau dort (etwa an der heutigen Middlesbrough-Brücke) im 12./13. Jahrhundert die „Burg Overhus“ gestanden hat, Vorläuferin von Schloss Oberhausen. Hinweise dazu gibt es auf den ältesten Landkarten, die erstens den Namen des Gebäudes verzeichnen und zweitens das einst sehr wechselnd verlaufene Flussbett der Emscher (letzte Reste davon gibt es im Kaisergarten) darstellen.

Die Kooperationsbereitschaft eines Holtener Bauherrn hatte 2011/2012 an der Krumme Straße zu recht spektakulären Funden geführt, die die Bedeutung Holtens als Handels- und Verkehrsknotenpunkt im 13. und 14. Jahrhundert in neuem Licht erscheinen lassen. Vor diesem Hintergrund erwägt Faro eine Initiative zur Unterschutzstellung des Holtener Stadtkerns. Daraus könne sich, so hieß es in der Versammlung, auch touristisches Kapital schlagen lassen.

Weniger kooperativ zeigt sich laut Faro der Bauträger einer Neubaumaßnahme im Bereich Tüsselbeck (Schmachtendorf). Auf dem Gelände, dessen Bebauung im Frühjahr starten soll, hat es früher Funde aus der Steinzeit gegeben. Darum möchte Faro die Bauarbeiten – vor allem den Aushub – begleiten. Die Furcht von Bauherren vor Verzögerungen oder Kosten sei unbegründet, erklärt der Verein.