Die von der Agentur für Arbeit und Kommunen gestartete Vermittlungsoffensive von Langzeitarbeitslosen wirkt sich auch auf das Oberhausener Jobcenter positiv aus. „Nach den bisherigen Berechnungen erwarten wir 18 zusätzliche Vermittler, die bei uns in den kommenden zwei Jahren eingesetzt werden“, erklärte Jobcenter-Pressesprecher Josef Vogt.
Einen genauen Termin, wann die neuen Kollegen mit ihrer Arbeit beginnen werden, kann er allerdings noch nicht sagen. NRW-weit sollen insgesamt 238 neue Vermittler in 13 Jobcentern einen Zeitarbeitsvertrag erhalten.
Das Projekt gründet sich auf die Formel Mehr Vermittler = weniger Klienten pro Bearbeiter = mehr Zeit für die Vermittlung in Arbeit. Derzeit beschäftigt das Oberhausener Jobcenter 55 Vermittler. „Jeder von ihnen hat aktuell rund 150 Klienten. Mit den 18 zusätzlichen Kräften wird sich der Schlüssel Vermittler - Kunde auf rund eins zu 100 verbessern. Wir sind also sehr froh, dass wir an dem Projekt teilnehmen, denn jede zusätzliche Hand zählt“, erläutert Vogt.
Im vergangenen Jahr wurden laut Jobcenter etwa 3700 Langzeitarbeitslose in den hiesigen Arbeitsmarkt vermittelt. Zwar kommt nicht jeder von ihnen seither ohne staatliche Leistungen aus, zum Beispiel weil der Lohn nicht hoch genug ist, um eine größere Familie davon zu ernähren, doch mit jeder Vermittlung in Arbeit sinken die Ausgaben der öffentlichen Hand für das Arbeitslosengeld II, für Unterkunft und Heizung. Eine Win-Win-Situation also. Deshalb haben sich sowohl die Arbeitsagentur als auch die Stadt Oberhausen, die gemeinsam das Jobcenter betreiben, bereit erklärt, an der Offensive teilzunehmen und sie zu finanzieren.
Fokus auf langfristige Jobs
Die Joboffensive passt auch zur Vorgehensweise des Jobcenters, das – im Gegensatz zur Nachbarstadt Mülheim – weniger auf die Vermittlung in Ein-Euro-Jobs oder kurzfristige Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung setzt, sondern mehr auf längerfristige Jobs.
Die neuen Vermittler sollen sich verstärkt um alle diejenigen arbeitsfähigen Hartz IV-Empfänger kümmern, die möglichst wenige Vermittlungshemmnisse haben. Solche Hemmnisse sind etwa Drogenabhängigkeit, fehlende Qualifikationen oder Schulden. „Wer Schulden hat, den lehnen Arbeitgeber ab einzustellen, weil das für ihn in der Regel Mehrarbeit bedeutet, da er zum Beispiel mit Lohnpfändungen zu tun hat.“ Gute Chancen haben diejenigen, die nicht mehrere Hemmnisse haben.
Was offene Jobangebote betrifft, in die Langzeitarbeitslose vermittelt werden sollen, werde man sich sowohl lokal als auch in der Region umschauen, erklärt Vogt