Oberhausen.

Endlich hat der alte Klassiker „Eine Seefahrt, die ist lustig“ seinen Namen auch verdient. Denn diese Seefahrt war wirklich lustig.

Am Samstag setzte sich die MS „Styrumer Löwen“ im Ebertbad in Bewegung und erbrachte den Beweis, dass Löwen ganz und gar nicht wasserscheu sind. Knapp fünf Stunden Programm, die man ohne Gefahr, damit Schiffbruch zu erleiden, bisher zur Prunk-Referenz in der Stadt zählen kann.

Schon vorab gab es keine Karten mehr für das ehemalige Hallenbad und die Sitzung konnte voll besetzt in See stechen. Präsident Peter Birkhäuser setzte als Kapitän nicht nur inhaltlich die Segel, sondern auch äußerlich: Der Conférencier steckte in einer maritimen Uniform. Alle Paginnen an Deck – in Styrum vertraut man gleich siebenfach darauf. Dazu tummelten sich die restlichen Aktiven in Matrosenkluft. In einem Papp-Boot ruderte es sich zu Beginn nicht schlecht.

Plötzlich wachsen Palmen

Überhaupt war das Ebertbad herrlich bunt dekoriert. Plötzlich wuchsen selbst in Oberhausen Palmen. Aloha, hey? Die Tanzgruppe „Calypso“ hätte auf der einsamsten Insel für Geselligkeit gesorgt, stapelte Tänzer übereinander. Ein Leuchtturm aus Menschen, nicht nur für Nautiker ein Hochgefühl.

Närrisches Wochenende

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Zumal die Garde die Weltreise tänzerisch ergänzte. Freiheitsstatue, Cheerleader, Westerntänzer: Die Styrumer verschlug es in das Land der „Stars & Stripes“. Typisch amerikanisch, ein Ausflug für den man keinen Übersetzer benötigte. Die Reaktionen waren eindeutig und Sitzungspräsident Birkhäuser vermutete sich wohl auf einer Vier-Sterne-Kreuzfahrt: „Das war wirklich erste Klasse!“

Viele kamen im Kostüm

Das Publikum ließ sich bei der Gruppe „Kölsche Adler“ einfach von der Stimmung treiben. Viele kamen im Kostüm, der ganze Prunk wirkte wie die „Arche Noah bunter Verkleidungen“.

Mancher wollte sich gerne der Bootsbesatzung anschließen. „Hätte ich das Motto der Sitzung gewusst, wäre ich als Seebär erschienen“, murmelte ein Gast, der als Koch am Tisch mitfeierte. Offensichtlich war die Kajüte schon besetzt. Doch Wellen der Entrüstung gab es nicht, auch nicht als die Gruppe „Take Datt“, zehn Männer im Anzug, mit simplen Gesten altes Liedgut nachspielte und aus ihren Hosen Glocken läuten ließ.

Fazit: Keine Eisbrecher nötig, keine Eisberge vorhanden, kaum eisiges Schweigen und selbst nach der Sitzung kein Land in Sicht.