Riesige Kisten voll mit klitzekleinen Legosteinen, Köpfchen von Figuren, Frisuren und Computerspielen türmten sich im Freizeithaus des Revierparks Vonderort neben Playmobil-Kisten mit Ersatzteilen und Sammlerstücken. Die Lego- und Playmobil-Börse hatte geöffnet, mit erschwinglichen Kursen.
Veranstalter Ralf Kaiser aus Dinslaken verkauft all das, was er doppelt oder dreifach hat: ,,Manchmal braucht man nur ein einziges Teil, muss dafür aber eine komplette Sammlung kaufen. Ich nehme dann den gesuchten Baustein oder die Figur raus – und verkaufe den Rest wieder.“
Die kleine Tochter hilft mit
Die Lego- und Playmobil-Börse ist die einzige im Ruhrgebiet, Jung und Alt kommen seit zwei Jahren regelmäßig her. Neben den Bildern auf den Verpackungen und den Kramkisten gibt es auch fertig zusammengestellte Figuren zu sehen, wie den AT-AT Walker von Star Wars, der ganze Familien beeindruckt. ,,Die meisten, die hierher kommen, sind Sammler, richtige Fans. Kinder sind eher selten und meist in Begleitung der Eltern oder Großeltern“, sagt Kaiser. „Ich selber bin ein richtiger Lego-Mann und schwöre auf Lego, so wie andere auf Playmobil, aber keiner sammelt beides, das wäre mir neu.“ Ihm mache es zudem eine riesige Freude, seine kleine Tochter einzubinden: „Sie hilft beim Sortieren, natürlich auch beim Zusammenbauen.“
Der 53-jährige Manfred Post ist seit acht Jahren Playmobilfan, obwohl er in seiner Kindheit mit Lego aufgewachsen ist: ,,Zum Playmobil kam ich durch meine Kinder. Wenn ich mit ihnen gespielt habe, hatte ich immer riesigen Spaß.“
Die Verbindung zu Lego sei schon seit seiner Jugend abgerissen, „die Themen sprechen mich einfach nicht mehr an, und es gibt viel zu viel Spezialteile. Die Nostalgie ist nicht mehr da, es hat sich einfach zu viel verändert. Bei Playmobil sind Steinchen, Figuren und Details wesentlich größer, und man kann auch selbst viel verändern. Das ist wie bei Puppenhäusern, die man selbst einrichten kann.‘‘
Mandy Muschik (25) kam extra aus Hildesheim zur Börse. Sie ist seit vier Jahren Lego-Fan. In ihrer Kindheit hatte sie bloß eine Basiskiste und hat ab und an mal ein kleines Häuschen gebaut, aber das war es auch schon. Auslöser für ihre Begeisterung war das Hochzeitsgeschenk für ihren Mann: ,,Ich habe ihm einen schwarzen Abschlepp-Truck von Lego-Technik geschenkt. Ich wollte unbedingt mithelfen – und schon waren wir süchtig!“