Oberhausen..
„50 Jahre Eulenorden, das ist die Hälfte von hundert. Ob im Süden, Westen, Osten oder Norden, wir werden überall bewundert. In unserer Stadt mit schrägem O. sind Ordensritter gern gesehen. Alle Narrenherzen schlagen froh, weil wir uns so gut verstehen.“
(Gedicht, Kurt Schöndeling)
Große Vielfalt im Oberhausener Narrenreich
Das Oberhausener Narrenreich ist mit einer großen Artenvielfalt gesegnet. Bären, Löwen, Raben – und nicht zuletzt Eulen. Dies hätte einen Orden verdient, wenn es diesen nicht schon seit einem halben Jahrhundert geben würde.
Der Eulenorden närrische Weisheit feiert am Sonntag in der Luise-Albertz-Halle 50 prägende Jahre, die nicht nur ihren derzeitigen Präsidenten Walter Paßgang stolz machen. Das Jahr 1963 war die Geburtsstunde für die bis heute regelmäßig vergebene hohe Ordensvergabe im Oberhausener Karneval.
Stadtprinz Friedrich Wilhelm I. (Maaßen) realisierte den Plan, Brauchtum und Bürgersinn gleichermaßen miteinander zu verschmelzen und Personen in den Stand eines Ordensritters zu erheben, die sich um diese Würde verdient gemacht hatten.
50 Verleihungszeremonien und letztlich 97 Ordensritter sind die Bilanz eines halben Jahrhunderts. Früher waren die Statuten strenger, denn nur „waschechte“ Oberhausener durften Träger sein. Ein Herrenbund sind die Eulen nicht mehr – wenn auch erst spät (erst im Jahr 1990 war es die Kulturpolitikerin Hildegard Matthäus). Frauen gehören heute dem Orden an. Auch ohne hohes Alter darf eine verdiente Persönlichkeit Weise werden.
Zwei Orden pro Session
Der Eulenorden ist gewachsen, hält aber an Werten fest: So darf der Orden höchstens an zwei Personen pro Session vergeben werden. Inflationäre Ordensflut ist seit der Gründungszeit ein Tabu.
So engagieren sich die Eulen für den Erhalt des Brauchtums, wirken für die Stadt. Ein Job, der auch an der Spitze Ausdauer, Beharrlichkeit und Begeisterung erfordert: Walter Paßgang ist nach Walter Buhrow und Karl-Heinz Wolff erst der dritte Präsident an der Spitze – seit nunmehr 20 Jahren. Die Eulen zeichnen jedoch nicht nur sich selbst aus, sondern auch das Wirken anderer. So werden jährlich die schönsten Wagen beim Karnevalsumzug prämiert. Geheim stimmen die Eulen jedes Jahr über neue Träger ab. Die Diskussion soll vorher, bei allem Gemeinschaftssinn, aber manchmal „aufregt-impulsiv“ sein.
Gründer Friedrich Wilhelm Maaßen erhielt den Eulenorden übrigens im Jahr 1970 – sieben Jahre nach den ersten Auszeichnungen.