Oberhausen. .

Die Stimmung beim Neujahrsempfang des Initiativkreis Handwerk Oberhausen ist angespannt. Auch das Handwerk leidet unter den Kürzungen des Stärkungspakts von 13 Millionen Euro im Jahr. Der Wegfall der zugesagten Mittel hängt wie ein Damoklesschwert über der Veranstaltung, zu der sich Vertreter aus Handwerk und Politik am Sonntag trafen. Das Mitleid für Oberhausen halte sich allerdings in Grenzen, verkündet Michael Groschek, NRW-Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr.

„Einige Branchen erlebten in den letzten Monaten wirtschaftliche Flauten“, berichtet Barbara Pezzei, Geschäftsführerin des Initiativkreises. Vor allem die Bau- und Metallbranche hätten unter den Einsparungen der Stadt zu leiden. „Betriebe, die viel für die Stadt arbeiten, gucken in die Röhre“, bringt es die Geschäftsführerin auf den Punkt. Durch die finanzielle Lage der Stadt schrumpfe das Auftragsvolumen der Betriebe. Eine Chance gegen die dünne Auftragslage der Betriebe anzugehen, sieht Pezzei nicht, die Haushaltssanierung sei eben verpflichtend. „Aber wir werden weiter für unsere Sache sprechen.“

Oberhausen als Tourismusmagnet

Tröstende Worte trotz „der schweren Bürde des Haushalts“ findet an diesem Morgen Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz, die dem vergangenen Jahr nicht nur schlechte Seiten abgewinnen kann. So hebt sie die Stadt als Tourismusmagnet hervor – ein Wirtschaftszweig, der vor allem im zurückliegenden Jahr gestärkt wurde. Neuheiten wie der Centroanbau, der Baumarkt Hornbach, das Spionage-Museum oder das Legoland Discovery Center seien bedeutende und wirtschaftlich wichtige Errungenschaften der Stadt.

Ernüchterung bringen die Worten von NRW-Minister Michael Groschek. Trotz der Sparmaßnahmen erhalte Oberhausen immerhin eine zusätzliche Hilfe von 53 Millionen Euro, weit mehr als manch andere Stadt. Nun sei es wichtig „kein Vollgas zu geben, beim Geld ausgeben“. Wie notwendig es sei, auf die Schuldenbremse zu treten, verdeutlicht der Minister an der katastrophalen Lage der bundesweiten Infrastruktur. In Deutschland würden rund 7,2 Milliarden Euro fehlen, um notwendige Reparaturen an den Verkehrswegen durchzuführen. Darunter fielen unter anderem 101 Großbrücken, die durch Neubauten ersetzt werden müssten. Zusätzliche Einnahmen, beispielsweise durch die Einführung einer Autobahnmaut, seien schlichtweg erforderlich.

Sorgenkind Fachkräftemangel

Ein weiteres Sorgenkind des Handwerks ist der Fachkräftemangel, der längst auch Oberhausen erreicht habe, bestätigt Initiativkreis-Vorsitzender Stefan Tögel. „Das Problem liegt darin, geeignete Lehrlinge zu finden.“ Schuld seien vor allem schlechte Schulnoten.