Oberhausen. Zum Jahreswechsel spricht der Oberbürgermeister offen Probleme der Stadt an. Wehling sieht auch viel Positives: Tourismus- und Wirtschafts-Hochburg

. Oberbürgermeister Klaus Wehling hat in seinem Grußwort zum Jahreswechsel offen die schwierige Lage der Stadt angesprochen, gleichwohl aber allen Oberhausener Bürgern Mut zugesprochen und ihr bisheriges Engagement gelobt.

„Aufgeben gehörte noch nie zu unserer Mentalität. Von Problemen und der schlechten Finanzlage lassen wir uns nicht unterkriegen. Wir gehen die Probleme mit Solidarität, Kreativität und großem Einsatz an, dafür bedanke ich mich“, schreibt Wehling. „Oberhausen ist und bleibt eine vitale und liebenswerte Stadt, eine Stadt, wo die Menschen für die Menschen da sind.“

Das Stadtoberhaupt bereitet die Oberhausener auf weitere Sparanstrengungen vor, weil das Land NRW die Hilfsgelder an Oberhausen um über 13 Millionen Euro kürzen will. „Stolz können wir sein, dass wir es mit Hilfe des Landes geschafft haben, einen genehmigten Haushaltssanierungsplan zu erstellen. Nach Jahren unterliegen wir so nicht mehr dem Nothaushaltsrecht. Wenn man die schwierige finanzielle Lage der Stadt betrachtet, dann befinden wir uns trotz des Stärkungspakts aber in schwerem Fahrwasser! Die Ankündigung des Landes, Oberhausen weniger Geld zu überweisen, bedeutet eine schwere Bürde für unsere weiteren Anstrengungen, den Haushalt mittel- und langfristig auszugleichen.“

Auch das nächste Jahr werde also geprägt davon sein, die öffentlichen Finanzen zu sanieren. Dabei müsse man aber darauf achten, dass der Stadt noch genügend Entwicklungschancen gegeben werden. „Wir wollen den schwierigen Spagat zwischen Konsolidierung und Sicherung der Daseinsfürsorge schaffen“, versichert Wehling.

Der Oberbürgermeister gewinnt dem Jahr 2012 viel Positives ab. „Das Jahr hat uns bewiesen, dass Oberhausen ein hervorragender Wirtschaftsstandort ist: Der Ausbau des Centro, der Neubau von Bilfinger Power Systems, Legoland, Ocean Park, Spionage Museum, die Ansiedlungen City Clean und Hornbach und die Erweiterung des Bero-Centers beweisen: Es tut sich eine Menge in Oberhausen – wir sind eine Stadt mit Perspektive!“

Bedauerlicherweise habe es aber auch einen traurigen Rückschlag in der Wirtschaftswelt gegeben: Mit der Insolvenz der Babcock Gießerei musste ein Oberhausener Traditionsunternehmen schließen.

Über die Fußball-Niederlagen des Viertligisten RWO tröstet Wehling der Pokalerfolg der Basketball-Frauen von NBO und die Europameister-Titel im Kanu-Sport und im Bogenschießen hinweg.

Auf einen Höhepunkt 2013 weist Wehling schon jetzt hin: Christo kommt mit seinem „Big air package“ in den Gasometer. „Das wird wieder viele Besucher nach Oberhausen locken. Oberhausen festigt so seinen Ruf als die Tourismus-Hochburg des Ruhrgebietes.“