Oberhausen.

Sie verfassten ein Drehbuch, lernten ihre Rollen auswendig und drehten die Szenen während des Unterrichts und in ihrer Freizeit: „Die Josefgeschichte neu erzählt“ ist der Titel eines beeindruckenden Filmprojekts der Viertklässler der Landwehrschule.

Im evangelischen Religionsunterricht entdeckten die Kinder, dass die alttestamentarische biblische Geschichte durchaus Bezug zu ihrem Alltag hat: jemanden bevorzugen, protzen, petzen, Ränke schmieden aber auch sich selbst ändern. Josef, das zwölfte und Lieblingskind Abrahams wird vom Stammvater übermäßig verwöhnt und bevorzugt. Er macht sich unbeliebt, weil er dem Vater kleine Vergehen seiner Brüder meldet. Als er dann auch noch von seinen Träumen erzählt, in denen seine Brüder vor ihm niederknien, rächen sie sich, werfen Josef in einen alten Brunnen und verkaufen ihn als Sklave nach Ägypten. Dort macht Josef seine Arbeit sehr gut, weshalb er in der Hierarchie aufsteigt und über Umwege schließlich sogar für den Pharao arbeitet. In dieser Position bewahrt Josef nicht nur Ägypten vor einer Hunger-Katastrophe, sondern rettet auch seine Brüder vor dem Verhungern.

Zwei Monate für 18 Minuten Film

Der Film-Josef macht diese Wandlung ebenfalls durch. Er ist die Klassenpetze, die dem Lehrer Verstecke für Spickzettel verrät und er ist ein größenwahnsinniger Träumer, den alle bejubeln sollen. Die Mitschüler rächen sich. Josef kommt nicht nach Ägypten aber in eine andere Klasse. Er muss hart dafür arbeiten, wieder beliebt zu werden. Als er selbstlos Klassenkameraden hilft, machen sie Josef zum Mitschüler des Jahres. Der Traum wird wahr.

Zunächst sollte aus der spannenden Geschichte ein Krimi werden, dann eine Fußballer-Geschichte. Zuletzt entschied sich die Gruppe aber für eine Schulgeschichte. Zwei Monate lang arbeiteten die Kinder an dem Filmprojekt. Das Ergebnis ist ein 18 Minuten langer Film, dessen Uraufführung heute, 11. Dezember, um 18 Uhr in der Landwehrschule stattfindet und der unter unter www.lw-kids.de/film/josefab.mp4 zu sehen ist.