Oberhausen.. Show erinnert mit hochklassiger Artistik an Pop-Superstar Michael Jackson.
Sein Tanzstil, seine Erfolge und nicht zuletzt seine schillernde Persönlichkeit haben Michael Jackson geadelt. Der „König des Pop“ ist auch nach seinem Tod im Jahr 2009 für seine Fans unsterblich.
So sehr, dass regelmäßig Tribute-Shows die Bühne erklimmen, Doppelgänger mit größter Konzentration den „Moonwalk“ tanzen und alte Hits somit wieder beim Live-Erlebnis aus voller Kehle mitgesungen werden können.
An der Stange gen Hallendach
Am Dienstag und Mittwoch gastierte die Show „Michael Jackson - The Immortal World Tour“ in der König-Pilsener-Arena, was mit 6500 Fans in der durch die breite Bühne auf verständliche Weise verkleinerten Halle ein „so gut wie ausverkauft“ bedeutet.
Das alles klingt nach einer weiteren Tribute-Veranstaltung, doch etwas ist anders. Die weltweit renommierte Akrobatiktruppe „Cirque du Soleil“ (mit alleine sechs unterschiedlichen Themenshows in Las Vegas) hat den Werdegang der Musiklegende mit spektakulären Artistiknummern versehen. Das Auf und Ab im Leben des Michael Jacksons erfährt so eine ganz eigene Bedeutung. Wenn furchtlose Artisten an dünnen Seilen durch die Arena steuern und sich Damen an Stangen gen Hallendach hangeln.
Das Publikum staunt und raunt - und geht bei den Rhythmen des „King of Pop“ immer wieder zum mitwippen über. Denn neben der Akrobatik erinnert „The Immortal“ (übersetzt: der Unsterbliche) an einen Märchen- und Fantasieparcours mit bekannten Landmarken. So landet der Zuschauer auch in den Kulissen der Neverland-Ranch, jenes Anwesen, das Jacksons kindliche Seite in verspielten Details erklärt.
Immer wieder schießen die Künstler imaginäre Wände hinauf und den treusten seiner Anhängern die Tränen in die Augen, sobald auf der Leinwand historische Auftritte ihres Idols aus Kindertagen projiziert werden.
Nicht frei von Kitsch
Die Show ist voller emotionaler Momente, aber nicht frei von Kitsch. Knallrote Herzen werden auf der Bühne hell strahlend spazieren getragen. Gut zwei Stunden dauert die Show, unterbrochen von einer knappen Pause. Auf den Gängen tauschen sich Fans aus - oftmals hört man die englische Sprache. Viele Anhänger sind aus den Niederlanden gekommen. Michael Jackson lockt über die Grenzen hinweg - eigentlich ist alles wie damals.
Trotzdem verpasst es die Show, zwei Unterhaltungselemente konsequenter zu verknüpfen. Die Könige der Akrobatik und der König des Pop erdrücken das Gesamtwerk manchmal zu sehr in Glanz und Gloria. Echte Fans wird dies wahrscheinlich weniger stören, trotz wahrlich königlicher Ticketpreise zwischen 63,60 und 108,60 Euro.