Oberhausen..
Wie spricht man eigentlich einen weiblichen Ritter an? Mylady? Frau Ritter? Nun, das Ordenskapitel Sterkrader Ritter beugt ganz ohne Umstand die männliche Form zur „Ritterin“. Den Ritterschlag erhielt am vergangenen Sonntag Karin Degen, Diakonin der evangelischen Kirchengemeinde Holten-Sterkrade, für ihr vielfältiges soziales Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit. Mit Willi Köster und Andreas Schwanke ergänzten zudem zwei Männer die Tafelrunde.
Nunmehr ist diese auf 27 Ritter angewachsen, die sich allesamt sozial für die Stadtgesellschaft engagiert haben und es auch weiterhin tun. Willi Köster ist seit vielen Jahren für die Lebenshilfe, das Behindertenzentrum Alsbachtal sowie im Friedensdorf im Einsatz: „Er sieht, wo Hilfe gebraucht wird, packt an und lässt die Sache, wenn sie auf den Weg gebracht ist, weiter laufen“, lobte Berthold Rzymski den neuen Ritter vor versammelter Runde im Kolpinghaus Sterkrade.
Nicht die einzige Frau
Andreas Schwanke machte sich unter anderem in der Organisation des Festumzugs für die 250-Jahr-Feier in Schmachtendorf verdient. „Er hat das Talent, Menschen zusammenzuführen“, hob Ritter Kai Wilcken in seiner Laudatio besonders hervor.
Wie aber fühlt frau sich in der Tafelrunde unter Männern? „Gut, ich bin aber nicht die einzige Frau“, korrigiert Karin Degen. Altbürgermeisterin Gretel Kühr ist ebenfalls Ritterin, zudem kennt die beinah 30-jährige Ordensgeschichte – sie begann 1983 als Karnevalsgesellschaft – noch weitere Frauen.
"Ich bin eine Teamspielerin"
Soziales Engagement ist Ritterpflicht, spätestens seit der Gründung zum gemeinnützigen Verein. So kam auch der Kontakt zu Karin Degen zustande, als sie 2011 die Kinder- und Jugendkulturtage mitorganisierte.
Den Rittern haben die Aktionen offenbar gut gefallen: „Ich glaube, wir haben damit etwas für Kinder und Jugendliche in Sterkrade bewirken können“, sagt Degen, „wir haben Schulen und Kulturakteure nachhaltig vernetzt.“ Degen betont das „wir“, denn ihr sind die vielen ehrenamtlichen Helfer wichtig, ohne die eine solche Aktion nicht funktioniert hätte – „ich bin eine Teamspielerin“, sagt sie.
Als frisch geadelte Ritterin will sie ihre Arbeit in der Friedenskirche weiterführen. Zum Beispiel als Trauerbegleiterin für die Kinder-Trauergruppe Sternenzelt. Von der Tafelrunde erhofft sie sich jedoch auch etwas: „Hier sind Menschen, die sich für ihren Stadtteil einsetzen“, so hofft Degen auf gute Unterstützung für künftige Projekte. Die nächsten Kinderkulturtage sollen im März geplant werden.