„Trauer ist nicht gleich Tod”, sagt Erika Schöning-Höpken. „Trauerprozesse werden auch bei einer Scheidung ausgelöst, bei einem Umzug oder wenn die Kinder ausziehen.

Immer dann, wenn wir von etwas Abschied nehmen und etwas Neues beginnen.” In diesen Lebensphasen, die Schöning-Höpken als Wendezeiten bezeichnet, bietet die Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleiterin ihre Hilfen an, ab 3. Februar auch in der Frauenberatungsstelle, Schwartzstraße 54.

„Wegbegleitung in Lebensumbrüchen und Krisenzeiten” ist der Titel des Trauerkreises, der sich ausschließlich an Frauen wendet und an fünf aufeinander aufbauenden Terminen stattfindet.

„Die Frauenberatungsstelle bietet sich als Ort an”, sagt Schöning-Höpken, „weil sie ein Anlaufpunkt ist, wo Frauen mit ihren Sorgen hingehen”. Auch die Gruppenform werde eher von weiblichen Trauernden angenommen, so ihre Erfahrung, „weil Frauen eher bereit sind, sich in einer Gruppe zu öffnen”.

Raum und Zeit will Schöning-Höpken den Teilnehmerinnen für ihre Gefühle geben, doch niemand müsse dort fürchten, sich vor den anderen entblößen zu müssen: „Jede arbeitet für sich in ihrem Inneren. Es muss nicht jeder alles preisgeben.” Vielmehr gehe es um „innere Denkanstöße”, die man dann in den eigenen Alltag übertragen kann.

Denn allzuoft, so hat die Trauerberaterin erfahren, wüssten Trauernde nicht, wo sie mit ihren Gefühlen hinsollten, müssten sich nach einiger Zeit von Freunden und Verwandten Sätze anhören wie „Es muss doch jetzt mal langsam gut sein”.

Doch jeder Mensch trauert anders und „gut” ist es erst, so Schöning-Höpken, „wenn man sagen kann ,Schön, dass ich diese Zeit hatte, schön, dass wir zusammen waren'”.

Erst wenn man den Blick auf das Positive richten kann, die Vergangenheit als einen kostbaren Schatz betrachten kann, dann ist man frei für einen Neubeginn.”

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Kosten: 25 Euro pro Termin. Info und Anmeldung unter 62 02 98 84