Oberhausen.. Kräfte sollen Angebote zum Übergang von Schule und Beruf koordinieren
Rathäuser selbst armer Städte scheinen die Neigung nicht ablegen zu können, ihren Personalstamm weiter aufzublähen. Jetzt hat die Oberhausener Stadtspitze ihr Interesse bekundet, am neuen vom NRW-Arbeitsministerium gesteuerten Landesprogramm „Das neue Übergangssystem Schule – Beruf“ ab 1. Januar 2013 teilzunehmen. Dies soll helfen, dass Jugendliche nach ihrer absolvierten Schulpflicht besser in eine Lehre oder in ein Studium wechseln können. Ausbildungs-unreife Jugendliche sollen gefördert, ausbildungsreife Schulabgänger mit wertvollen Ratschlägen versehen werden. Das hehre Ziel der rot-grünen Landesregierung: „Kein Abschluss ohne Anschluss.“
Da möchte die von SPD und Grünen beherrschte Oberhausener Stadtverwaltung nicht hinten anstehen: Künftig sollen sich vier hauptamtliche Bedienstete darum kümmern, die Arbeit zur Berufs- und Studienorientierung anderer Institutionen in der Stadt zu koordinieren. Und zu regeln vom Rathaus aus gibt es nach Auffassung des Landes eine ganze Menge: Berufskollegs, Bildungsträger, Betriebe, Wirtschaftsorganisationen wie IHK und Kreishandwerkerschaft sollen nun in dem „kommunal koordinierten Prozess stärker miteinander vernetzt“ werden. Kostenpunkt alleine in Oberhausen: 300 000 Euro pro Jahr für vier Stellen inklusive diverser Sachkosten.
Die Stadt muss sich nach den Landesregeln mit einem Eigenanteil von 50 Prozent, also mit 150 000 Euro, beteiligen. Den Rest zahlt NRW aus seinem Steuertopf. „Jugendliche sollen besser ins Berufsleben eingegliedert werden. Dafür hat sich der Oberbürgermeister ausgesprochen und dem Land gegenüber unser Interesse an dieser freiwilligen Aufgabe bekundet“, gibt Stadtsprecher Martin Berger an. Externe Kräfte einstellen könne man dafür allerdings ohnehin nicht. „Wir versuchen, die von uns zu bezahlenden zwei Arbeitsplätze an anderer Stelle in der Verwaltung einzusparen.“
Kritik vom Steuerzahlerbund
Der Bund der Steuerzahler sieht die ganze Aktion äußerst kritisch. „Das ist doch die klassische Aufgabe der Bundesagentur für Arbeit. Und die bewältigen diese gut. Uns ist schleierhaft, warum jetzt da die Kommunen mitmischen sollen“, sagt Eberhard Kanski vom Steuerzahlerbund. Dagegen lobt sich NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) im Internet: „NRW führt als erstes Flächenland landesweit ein neues Übergangssystem von der allgemeinbildenden Schule bis in die Duale Ausbildung bzw. ein Studium ein.“ Mit der personalaufwändigen Kommunal-Koordinierungszentrale – mit vier Stellen pro Kommune.