Oberhausen. Bruno Kopschütz (74) hat mit seinem Enkel Justin und dessen Freund Lukas asm Sonntag die mittlere Strecke beim NRZ-Radwandertag ausprobiert. Als Mitglied des Radsportvereins Blau-Gelb 1928 Oberhausen ist er ein erfahrener Radwanderer. Und sagt nach der Tour: „Das war ein wirklich schöner Tag.“

Bruno Kopschütz wirft einen letzten prüfenden Blick auf sein Fahrrad und das seines Enkels Justin. „Alles bestens“, befindet der 74-Jährige, und es geht los. Er hat sich beim NRZ-Radwandertag für die mittlere Strecke entschieden, die seine Rad-Gruppe und ihn auf einer Länge von 33 Kilometern vom Revierpark Vonderort bis zum Landschaftspark Nord in Duisburg und wieder zurück führt.

„Das ist ‘ne normale Tour“, so Kopschütz, der als erfahrener Radwanderer auch schon längere Strecken gewohnt ist. „Jeden Mittwoch fahre ich mit meinen Leuten vom Radsportverein Blau-Gelb 1928 Touren.“ Und so geht es los und das in beachtlichem Tempo – entlang der ausgeschilderten Strecke vorbei an Ein- und Mehrfamilienhäusern und immer in Richtung Kanal. „Da können wir ja nochmal einen Abstecher zum Vereinsheim machen“, scherzt einer.

Reifen geflickt

Am Kanal angekommen die erste Pause. Zwangsweise. Der Grund ist ein platter Reifen bei Justins Kumpel Lukas, der heute mal mitfährt. „Das sind die sogenannten Einmal-im-Jahr-Fahrer“, scherzt Gruppenleiter Werner Gommers. Auf solche Fälle sind die Radprofis natürlich bestens vorbereitet. Schnell wird der Reifen abmontiert, geflickt und wieder aufgepumpt. Bei strahlendem Sonnenschein kann die Fahrt weitergehen. „Man hilft sich immer gegenseitig“, erklärt Bruno Kopschütz, „keiner wird auf der Strecke zurückgelassen. Das ist doch Ehrensache.“ Weiter geht es, Richtung Niederrheinstadion und Gasometer.

17. NRZ-Radwandertag

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Mit Blau-Gelb fährt der 74-Jährige bereits seit 20 Jahren. Auch seine beiden Enkel hat der Ruheständler vom Radsport überzeugt. „Mit Marvin, dem Älteren habe i ch angefangen, als er neun war.“ Heute ist Marvin 20 und ebenfalls beim Radwandertag dabei. „Justin hat sogar mein altes Mountainbike bekommen“, freut sich Bruno Kopschütz. Eigentlich habe er das verkaufen wollen, aber der 14-Jährige hat sich so sehr ein Fahrrad gewünscht, dass er es ihm kurzerhand geschenkt hat.

Den Rhythmus finden

Kopschütz und seine Gruppe erreichen die Liricher Schleuse. Mittlerweile hat sich das Tempo etwas gedrosselt. „Es dauert immer ein bisschen, bis man seinen Rhythmus findet“, weiß der erfahrene Radwanderer. Immer wieder warnt Tourenleiter Gommers, der vorneweg fährt und den Ton angibt, seine Gruppe mit lauten Rufen und Handzeichen vor entgegenkommenden Radfahrern, Fußgängern oder Hunden. Kopschütz: „Das ist wichtig, denn auch bei niedrigen Geschwindigkeiten kann schon viel passieren.“ Nach rund drei Stunden und einer Verschnaufpause im Landschaftspark Duisburg kommt die Blau-Gelbe Radlergemeinschaft ohne größere Zwischenfälle oder platte Reifen wieder am Ziel am Revierpark Vonderort an. Mittlerweile spielt dort die Band „Indigo“, es gibt deftiges vom Grill und natürlich auch etwas zu trinken. „Das ist prima über die Bühne gegangen. Es war ein wirklich schöner Tag“, freut sich Kopschütz und macht sich mit seinen Enkeln bereit für den Rückweg. „Jetzt geht es nochmal fast den gleichen Weg zurück, in Richtung Alstaden.“ Zwar könnte er auch einen kürzeren Weg einschlagen, aber das will er nicht. Denn: „Bei dem Wetter am Kanal entlang, das ist doch viel schöner.“