Oberhausen. . WAZ-Leserbeirat Bruno Rebbelmund und andere WAZ-Leser fragen die Stoag. Sie erkennen Mängel – und der Stoag-Vorstand erklärt, warum was wie läuft

Auch wenn die WAZ ihre Leser täglich über das Leben in der Stadt auf dem neuesten Stand hält, bleiben manchmal Fragen übrig, die den tagesaktuellen Nachrichten zum Opfer fallen. WAZ-Leserbeirat Bruno Rebbelmund und anderen WAZ-Lesern ist bei ihren täglichen Touren mit den Stoag-Bussen manches Interessante aufgefallen.

1 An den meisten Haltestellen gibt es elektronische Anzeigen zur Fahrplanlage, auf denen die Wartezeit auf den nächsten Bus angezeigt wird. Wie funktioniert das eigentlich?

Die Stoag antwortet: Die dynamische Fahrgastinformation (DFO) besteht aus einem Zentralrechner und den Anzeigetafeln an den Haltestellen. Auf dem Zentralrechner ist u.a. der komplette Fahrplan der STOAG hinterlegt. So können an allen Haltestellen die Sollzeiten – also die Abfahrzeiten laut Fahrplan – angezeigt werden. Diese werden in der Form „12:50“ angezeigt. Alle Busse sind mit Bordrechnern ausgestattet, die Ortungsinfos an die DFO-Zentrale schicken. Bei den Straßenbahnen erfolgt die Datenübermittlung an die DFO-Zentrale über Kontaktpunkte auf der Strecke. Die DFO-Zentrale kennt dadurch den Standort aller Fahrzeuge und kann so prognostizieren, wann diese wirklich an den Haltestellen abfahren werden. Diese prognostizierte Abfahrtszeit wird in der Form „3 min“ angezeigt.

2 Und warum werden keine auswärtigen Linien angezeigt?

Die Stoag antwortet: Damit die dynamische Fahrgastinformation eine Fahrt anzeigen kann, benötigt sie einerseits den Fahrplan, andererseits die Ortungsinformationen. Da dem System der Fahrplan fast aller in Oberhausen verkehrenden Fahrten bekannt ist, werden diese auch mit der Fahrplanzeit angezeigt. Ortungsinformationen erhalten wir von den Bussen der Vestischen sowie von den Straßenbahnen der Via (Essen, Mülheim, Duisburg), so dass diese auch mit der tatsächlichen Abfahrtszeit angezeigt werden können. Nach und nach werden auch die anderen Nachbarunternehmen hinzukommen und die Fahrgastinformation komplettieren.

3 Die Zielbeschilderung der Busse erfolgt mittels elektronischer Anzeige. Warum können Hinweise auf bereits durchfahrene Ziele nicht gelöscht werden? So kann der Hinweis auf Bahnhof Sterkrade gelöscht werden, wenn das Ziel bereits erreicht wurde. Das würde weniger verwirren.

Die Stoag antwortet: Unsere Bordrechnertechnik kann leider wechselnde Zieltexte nicht verarbeiten. Das Ziel ist deshalb von Starthaltestelle bis Zielhaltestelle identisch.

4 Die Buslinie 953 zeigt auf ihrem Zielschild den Hinweis an „Nicht über Hbf“. Dabei gibt es sicher noch mehrere Linien, die den Hauptbahnhof nicht anfahren, diesen Hinweis aber nicht zeigen. Warum ist das nur bei der Linie 953 so?

Die Stoag antwortet: Die Linie 953 fährt zwischen Olga-Park und Lipperfeld über die Trasse. Gerade an der Haltestelle Neue Mitte steigen viele auswärtige Fahrgäste ein, die zum Hauptbahnhof fahren möchten. Da alle anderen Linien, die hier abfahren, zum Hauptbahnhof fahren, nur die Linie 953 nicht, entspricht es unserem Servicegedanken, die Kunden darauf hinzuweisen. Übrigens ein Verbesserungsvorschlag unseres Fahrpersonals.

5 Busfahrer steigen nach Ansicht von WAZ-Lesern zu selten aus, um behinderten Menschen in den Bus zu helfen. Nach welchen Kriterien handeln die Fahrer?

Die Stoag antwortet: Unser Fahrpersonal wird in den Fahrerschulungen und in den Ausbildungslehrgängen regelmäßig geschult, behindertenfreundlich zu agieren. Benötigen Rollstuhlfahrer die Klapprampe, um in den Bus zu kommen – das ist beispielsweise bei Elektrorollstühlen der Fall – helfen die Fahrerinnen und Fahrer selbstverständlich.

Aber nicht jeder mobilitätseingeschränkte Fahrgast benötigt Hilfe oder möchte Hilfe. Vielen ist es wichtig, alleine und selbstständig zu agieren. Das ist für unser Fahrpersonal nicht immer zu erkennen. Ein Tipp: Rollstuhlfahrer, die Hilfe benötigen, sollten dies dem Busfahrer mittels gehobener Hand bei der Einfahrt des Busses signalisieren. Das funktioniert in Oberhausen bei den meisten Rollstuhlfahrern gut.

6 Welche Richtlinien müssen Fahrer beachten, wenn sie behinderten Menschen helfen?

Die Stoag antwortet: Die Fahrerinnen und Fahrer helfen gerne, müssen aber erst ihr Verkaufs- und Kontrollgeschäft erledigen. Denn wir haben den kontrollierten Vordereinstieg. Erst danach können sie sich um die Klapprampe kümmern und helfen. Durch die Verkaufs- und Kontrolltätigkeiten können sie nicht immer sofort erkennen, ob jemand Hilfe benötigt.