Das Tambourcorps von 1922 verleiht der Veranstaltung am Samstag in der KöPi-Arena Lokalkolorit. Die Musiker spielen fünf Minuten lang zum Auftakt des Volksmusik-Treffens

Da gerät Malte Kolodzy ins Schwärmen. „Das ist für uns ein Highlight”, sagt der 33-Jährige. Sie hätten ja immer ihre Auftritte. „Aber so etwas Herausragendes”, erklärt der Vorsitzende des Tambourcorps Rheinklänge 1922, „ist eine Belohnung für unsere Arbeit.” Vor ganz großem Publikum werden die Musiker am Samstag auftreten. Als Oberhausener Blaskapelle verleihen sie dem Musikantenstadl um Andy Borg in der KöPi-Arena das entsprechende Lokalkolorit. Darauf freuen sich die Mitglieder des Tambourcorps, und ein bisschen nervös sind sie auch schon.

Immerhin fünf Minuten spielt Rheinklänge zum Auftakt der Veranstaltung. Die Stücke sind bereits ausgewählt. „Wir haben uns für einen klassischen deutschen Marsch und ein Medley entschieden”, erzählt Malte Kolodzy. „Das Leben bringt groß' Freud” ist das eine Stück, „Happy Marching Band” das andere.

Natürlich müssen die Lieder, muss der Auftritt ordentlich einstudiert werden. Und das ganz fix. „Das war ja alles sehr kurzfristig”, sagt Kolodzy. Erst Mitte Januar machte sich der Veranstalter des Musikantenstadl, Handwerker Promotion, auf die Suche nach einer geeigneten Blaskapelle. Auf einen Aufruf in der WAZ meldete sich das Tambourcorps. Und hatte Glück.

Aber was heißt Glück. Die Musiker im Alter von zehn bis 51 Jahren sind ja nicht unerfahren wenn es um große Auftritte geht. So waren sie schon bei der Produktion der ARD-Reihe Bilderbuch Deutschland mit dem Titel „Schüppe drauf! – Glück auf!” dabei. Arena-Erfahrung haben sie ebenfalls. Während der Militär- und Blasmusikparade präsentierte der Verein 15 Minuten lang ein Show-Programm vor 4 500 Zuschauern und wirkte beim großen Finale mit.

Ja, und jetzt wieder die Arena. Dabei kann sich Rheinklänge nicht gerade über mangelnde Aktiviäten beklagen. „Wir sind mitten in der Karnevalssession”, lacht Kolodzy. Da musste man rasch umschwenken von den Karnevalssongs hin zu Marschmusik. Proben wurden umgestellt, Sonderproben einberufen. Denn nicht nur die Musik muss stimmen, auch das Marschieren will gelernt sein, und nicht zuletzt müssen die Instrumente auf die Stockzeichen des Tambourmajors entsprechend bedient werden. Alles nicht ganz einfach – besonders für die drei Neuen unter den ca. 30 Aktiven, die jetzt im Karneval eh ihre ersten öffentlichen Auftritte haben. Übrigens sind die Musiker auch schon beim Musikantenstadl in der Westfalenhalle am Freitag dabei. In Oberhausen geht es für sie bereits um 17 Uhr los. Proben müssen sie dann, auch fürs Schlussbild üben, das sie zieren werden. Und alle freuen sich auf die „schöne interessante Sache”, als die sie die Auftritte sehen, bei denen sie auch Ideen sammeln wollen für ihre künftigen Aktionen