Oberhausen. . 20 Teams, ein Platz: Concordia, Fortuna Alstaden und DJK Adler wehren sich

Wäre das Sportkonzept der Stadt ein Fußballmatch, Volkmar Pfeiler würde es abpfeifen: Er sieht ein schweres Foul der Stadtverwaltung gleich an mehreren Vereinen. „Es ist ein Ding der Unmöglichkeit“, schüttelt der Vorsitzende des SV Concordia den Kopf, weil dieser laut Sportkonzept künftig den Platz am Bero-Zentrum mit 13 weiteren Mannschaften teilen soll. Anstoß zum Training um 23 Uhr? Sonntagsspiele bis in den Abend? Teilen der Umkleidekabinen sogar mit der Damenmannschaft? Für drei Vereine soll das Realität werden: Wachstum wird unmöglich.

20 Teams spielen in Zukunft auf einem Platz, wenn die Planung der Stadtverwaltung wahr wird. „Natürlich setzt das Flexibilität und Organisationsvermögen voraus“, wischte Sportdezernent Frank Motschull noch in einem Interview in der vergangenen Woche mögliche Bedenken an den Spielfeldrand. Die betroffenen Clubs Concordia, DJK Adler Oberhausen und Fortuna Alstaden fühlen sich an der Nase herumgeführt.

Vereine haben Einwände erhoben

Denn bereits bei einem Treffen mit den Vereinen Anfang August ging es alles andere als bedenkenfrei zur Sache. „Die betroffenen Vereine haben am 2. August alle Einwände erhoben,“ sagt Volkmar Pfeiler. Für ihn klingt die Antwort des Sportdezernenten im Interview wie ein Schmähruf aus der Fankurve, „denn im August sicherte der Dezernent noch zu, die Verwaltung wolle die Lage für uns noch einmal überdenken. Jetzt scheint das Gegenteil schon so gut wie beschlossen.“

Die Sorge des Concordia-Vorstands ist nicht unberechtigt, denn die Planung soll heute im Sportausschuss vorgestellt werden. Selbst wenn dort nicht darüber beschlossen wird: Eine Alternative steht nicht auf dem Plan.

Nicht alle Vereine sind betroffen

Die Weichen für diese Situation wurden aber schon vor zwei Jahren gelegt, als der Rat der Schließung von Plätzen zustimmte, um mit dem Verkauf der Grundstücke die bleibenden Plätze durch Kunstrasen zu erneuern. DJK Adler (9 Teams) sollte sein Feld am John-Lennon-Platz verlieren, Fortuna Alstaden (4 Teams) an der Duisburger Straße. Concordia bekommt zu seinem Platz zwar ein Kleinspielfeld hinzu, doch das ist nur für Trainingszwecke geeignet, nicht aber für den Spielbetrieb.

Die Auswirkungen: „Am Sonntag müssen wir vier Heimspiele plus Umkleidezeit unterbringen, ab 17 Uhr bekommt man kaum noch einen Schiedsrichter.“ Auch Dieter Wilms, Vorsitzender des DJK Adler, hält die Zusammenlegung für problematisch: „Die Vereine können praktisch nicht mehr wachsen: Damen- und Jugendfußball entwickeln sich nicht weiter.“

Der größte Ärger für die Betroffenen: Längst nicht alle Sportvereine müssen die vom Dezernenten geforderte Flexibilität an den Tag legen. „Blauweiß Lirich beheimatet nur zehn Mannschaften, der Turnerbund Oberhausen sogar nur vier – und das auf zwei Plätzen.“