Oberhausen.

Sonnenschein, gekühlte Getränke und jazzig-rockige Rhythmen im Innenhof – so hatte sich der Förderverein der Burg Vondern die dritte Sonntags Matinee des Jahres vorgestellt. Aufgrund des schlechten Wetters aber wurde das Open Air-Konzert ins Innere verlegt, wo dennoch alle rund 100 Gäste Platz fanden.

Reihe wird fortgesetzt

Seit inzwischen mehr als sechs Jahren finden in der Burg jährlich fünf bis sechs Matineen statt – organisiert wurden sie zumeist von Hermann Schypulla, der vor wenigen Wochen nach kurzer Krankheit plötzlich verstarb (wir berichteten). Dass die Konzertreihe aber fortgeführt werde, versicherte Walter Paßgang (67), stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, der die Veranstaltung am Sonntag mit einer Gedenkminute für Hermann Schypulla einleitete.

Trotz der zunächst bedächtigen Stimmung, genossen bald alle Gäste das musikalische Programm. Einen wilden Streifzug mit dem Publikum unternahm dabei die Gruppe „Uwaga“ durch die Welt von Klassik, Jazz und Gipsy-Musik. Das Quartett mit dem polnischen Namen, der „Achtung“ bedeutet, besteht aus zwei Violinen, Kontrabass und Akkordeon. Es stand u.a. schon in Süd-Korea und bei der Expo 2010 in Shanghai auf der Bühne, experimentiert musikalisch gern und sagt von sich: „Wir wissen eigentlich selbst nicht genau, was für Musik wir machen“. Das Publikum wusste genau, dass ihm gefiel, was es sah und hörte: Das Zupfen, Schlagen und Streichen zweier Violinen bei einem energiegeladenen Auftritt mit einer guten Portion Spielwitz.

Etwas ruhiger, aber ebenso intensiv, ging es mit dem zweiten Ensemble weiter, dem „Duo Ar Lonz“. Angela Fischer an der Geige und Rolf Lonz, der ein ganzes Batallion von Gitarren mitgebracht hatte und zum Klingen brachte, vermittelten mit unterschiedlichen, eingängigen Melodien und Akkordfolgen Gefühle von Sehnsucht bis Lebensfreude – ein angenehmer Kontrast zur Performance von „Uwaga“.

Auch mal etwas Neues

Verantwortlich für die Musikauswahl ist Dr. Josef Jansen (78), der gute Kontakte zur Essener Philharmonie und der Folkwang Musikschule hat. Er arbeitet ehrenamtlich mit dem Förderverein der Burg Vondern zusammen.

„Es ist uns wichtig, den klassischen Charakter der Matinee beizubehalten, aber wir wollen auch mal etwas Neues – Welt-Musik, wie die von Uwaga zum Beispiel – auf die Bühne bringen“, sagt der ehemalige Hochschullehrer.