Oberhausen. . Im Fokus: Die ehemalige P&C-Filiale an der Marktstraße. Sie soll endlich sinnvoll genutzt werden

Mit Flyern, Plakaten und Konfetti demonstrierten die jungen Sozialdemokraten (Jusos) gegen den Leerstände. Im Blick haben sie dabei besonders das frühere P&C-Gebäude.

Seit 2004 steht das Gebäude leer

Ihren Stand hatten sie am Samstagmittag am Haus der einstigen P&C-Filiale auf der Marktstraße aufgebaut. Die nahende Eröffnung eines P&C-Geschäfts im Centroanbau sei für eine Demo der richtige Zeitpunkt. Das Ziel: Die Freigabe der leerstehenden Gebäude, um nützliche Räume zu schaffen.

Seit 2004 steht das denkmalgeschützte Gebäude an der Marktstraße 43 leer. Der Eigentümer gibt die Fläche nicht frei, weswegen das imposante Haus weiter verfällt. Dass die Stadt das Gebäude kauft, sei, selbst wenn vom derzeitigen Eigentümer gewollt, aufgrund der Haushaltslage nicht möglich, so die Jusos. Sie werfen den Besitzern Verschwendung vor. Vorsitzender Maximilian Janetzki kann sich sogar Rache als Motiv für die Nichtnutzung vorstellen: „Der Eigentümer war sauer über den damaligen Centrobau, über die bevorstehende Konkurrenz. Deshalb lässt er nach seinem Auszug die Fläche ungenutzt.“ Eine andere Möglichkeit könne er sich kaum vorstellen „Das Haus steht leer, weil es sich der Besitzer finanziell leisten kann, aber das verstößt unserer Meinung nach gegen das Grundgesetz, in dem steht: Eigentum verpflichtet.“ Was der Eigentümer sich hier leiste, diene nicht dem Wohl der Allgemeinheit. „Die hat nichts von einer ungenutzten Fläche“, sagt Janetzki.

Er plädiert für eine kulturelle Nutzung in Verbindung mit Gastronomie. „Oder eine Jugendeinrichtung. Vielleicht auch studentisches Wohnen. Die Anbindung zu den benachbarten Universitätsstädten ist optimal.“

Das Centro war notwendig

Rentner Helmut Schneider versteht den Rummel nicht. Für ihn liegt die Schuld der leerstehenden Gebäude bei der Politik. „Wenn die Stadt das Centro genehmigt, ist sie selber schuld, dass die Innenstadt mit Leerständen zu kämpfen hat.“ Solche Stimmen sind dem Jusos-Vorsitzenden nicht neu und er kann sie nachvollziehen. „Jede politische Entscheidung hat seine Schattenseiten.“ Das Centro sei notwendig gewesen, habe Oberhausen Entwicklungsimpulse beschert und viele Arbeitsplätze geschaffen. Dass die City nicht mehr mit der Neuen Mitte konkurrieren kann, sei ihm bewusst. Trotzdem müsse die Innenstadt wieder attraktiver werden am besten „jung, bunt und alternativ.“

Sollte sich nichts an ändern, gehen die Oberhausener Jusos den nächsten Schritt: „Dann besetzen wir das Haus.“