Oberhausen.. Rund 1700 Tanzwütige sind am Wochenende zum Emscherbeatfestival nach Oberhausen gekommen. In diesem Jahr fand die Mischung aus Ibiza-Strandparty und Elektro-Festival zum ersten Mal statt. Ob das Festival im kommenden Jahr wiederholt wird, ist noch unklar.

Die Marina tanzt nicht mit Hans Sarpei, sondern Hans Sarpei tanzt mit der Marina: Würde es nicht schon dutzende Sprüche über den ehemaligen Schalke-Profi geben, man müsste sie erfinden. Am Samstag mischte sich der Kult-Fußballer überraschend unter die Tanzwütigen beim Party-Festival „Emscherbeat“ in der Neuen Mitte.

Eine DJ-Riege beschallt an der Marina zehn Stunden lang das Hafenbecken. Die Boxenbeschallung mit vornehmlich elektronischen Stilrichtungen sorgt für Wellengang. Von 1700 Besuchern sprechen die Veranstalter. Eine ordentliche Zahl für den Anfang – zugleich sicher aber auch ausbaufähig. Eines ist jedoch schon bei der Premiere gelungen: Die Hafenanlage ist endlich belebt.

Dieses Ziel verfolgen auch die Veranstalter. Dazu wurde die Anlage vorab erst einmal kräftig umgerüstet. Feiner Sand türmt sich nun am Beckenrand. Mädels in luftiger Kleidung schlürfen Cocktails. Die Sandkörner kribbeln zwischen den Zehen. Strandatmosphäre am Rhein-Herne-Kanal.

Mischung aus Ibiza-Strandparty und Elektro-Festival

Über die breite LED-Wand auf der Bühne flackern sehr viele bunte Bildchen. Eine Mischung aus Ibiza-Strandparty, Elektro-Festival und Ausflug – bei Tageslicht am Samstagnachmittag.

Die Gäste lassen sich vom teilweise düsteren Verwirrspiel am Himmel nicht beeinflussen, auch wenn das angesagte Wechsel-Wetter einige Feierfreunde beunruhigt haben könnte. „Möglicherweise sind einige wegen des möglichen Regens am Abend zu Hause geblieben“, sagt Oliver Schwarz vom Veranstalter-Team.

Dabei hatten sich die Discjockeys auf den Schauer-Spielverderber eingestellt. „Scheiß auf den Regen!“ Eine deftige Ansage blinkt prompt beim Wolkenbruch über die Videoleinwand. Vielleicht davon angestachelt tanzen einige einfach im Nass weiter, andere stellen sich in den aufgebauten Zelten unter. Zappeln unter der auffälligen Plane – für die kurze Dusche kein Problem!

Noah Becker legt auf

Einige sind nur für ihn gekommen: Noah Becker! Sein Vater trägt den Spitznamen „Bumm-Bumm“, wegen der knallharten Aufschläge. Er selbst könnte genau so wegen seiner elektronischen Beats genannt werden. Der Sohn von Tennis-Legende Boris Becker bedient den Turntable. Der Nachwuchs-DJ ist wetterfest – als er an der Marina auf die Bühne schreitet, ziehen dunkle Wolken auf. Nach 22 Uhr wechselt das Feiervolk dann planmäßig unter ein richtiges festes Dach. Bei der Aftershowparty in der Diskothek Steffy an der Turbinenhalle darf mancher DJ noch eine Extraschicht einlegen.

Ob die Musik-Sause an der Marina im kommenden Jahr wiederholt wird, ist noch nicht klar. Gespräche darüber soll es geben.