Oberhausen. . Übers Mobiltelefon suchen Kunden heute im Internet nach Dienstleistern. Marcel Karas und Jens Kogelheide machen es Firmen leicht, gefunden zu werden

Mit dem Mobiltelefon einen Termin beim Friseur ausmachen, ohne ein Wort zu sagen? Jens Kogelheide und Marcel Karas wissen, wie: Sie haben ein System entwickelt, mit dem sich selbst Kleinunternehmer – wie etwa Friseure – eine eigene „App“ leisten können.

„App“ ist die Abkürzung des englischen Wortes für Anwendung (application). Dahinter verbergen sich kleine Computerprogramme, die man sich über bestimmte Sammelstellen im Internet auf sein internetfähiges Mobiltelefon laden kann. Jede „App“ erfüllt auf diesen sogenannten „Smartphones“ eine Funktion – einmal auf dem Telefon eingerichtet, kann man über die „App“ den nächsten Zug zum Liebsten suchen, das kleine Schwarze im Internet kaufen und eben auch einen Termin beim nächsten Friseur machen. Ohne mit dem Friseur selbst zu sprechen.

Bisher eine teure Angelegenheit

Letzteres zumindest wäre praktisch: Allerdings haben bisher nur wenige klein- und mittelständische Unternehmen, ob nun Friseursalons, Restaurants oder Handwerkbetriebe, ihre eigene „App“. Denn ein solch ausgeklügeltes Programm zu entwickeln, ist eine teure Angelegenheit: Mehrere Tausend Euro kostet eine speziell entwickelte „App“ – für einen Kleinunternehmer ein tiefer Griff in die Tasche.

An dieser Stelle wollen Marcel Karas von „App-Confector“ und Jens Kogelheide von „App-Solutions Media Company“ ins Spiel kommen. Die beiden Internetfachleute haben sich zusammengetan, um klein- und mittelständischen Unternehmen eine Art digitalen Baukasten anzubieten.

Setzkasten mit 16 Bausteinen

Aus diesem können Unternehmen 16 bereits fertig programmierte Elemente auswählen und so die eigene „App“ zusammenstellen. Zu diesen Elementen gehört etwa ein Terminkalender, über den zum Beispiel ein Restaurantbesitzer Tischreservierungen annehmen könnte, oder auch ein Internet-Shop, den ein Fitnessstudio nutzen könnte, um Gutscheine für einen neuen Kurs zu vertreiben.

Zwei Vorteile habe ihr System, sagt Kogelheide: „Zum einen geht das recht schnell.“ Innerhalb einer Stunde sei eine einfache „App“ aus den gewünschten Bausteinen zusammengestellt. Zum anderen sei ihr Angebot kostengünstig: Ab 500 Euro im ersten Jahr sind die „Apps“ zu haben. Für die Kunden eines Unternehmens ist die App-Nutzung hingegen in der Regel gratis.

Im Preis enthalten sind auch Schulungen, damit ein Unternehmer seine eigene „App“ selbstständig mit aktuellen Inhalten, Texten oder Fotos bestücken kann. „Das Programm hinter der App ist bedienerfreundlich“, beschwichtigt Marcel Karas. „Um eine App mit diesem System zu pflegen, braucht man kein technisches Know-How.“ Für die Überwachung und Weiterentwicklung des eigentlichen Systems bleiben Karas und Kogelheide zuständig. Für den einzelnen Kunden fallen Jahresgebühren an.

Nun ist die Frage – was hat ein Friseursalon von der eigenen App? „Kunden werden immer mobiler“, gibt Kogelheide an. Er zitiert aktuelle Statistiken: Die Hälfte aller Anfragen über die Internetsuchmaschine Google würde heute von Smartphones aus gemacht, meist geht es dabei um Anfragen aus dem regionalen Umfeld. „Für Unternehmer ist das eine große Chance, eben auch im Internet Kunden zu werben.“

9000 Unternehmen weltweit haben mit dem System aus dem Hause Karas und Kogelheide ihre eigene „App“ erstellt. Auch in Oberhausen: etwa der Revierpark Vonderort.

Über den Geschäftsführer des Technologiezentrums TZU, Klaus Lerch, haben Marcel Karas und Jens Kogelheide zusammengefunden. Karas, der das System hinter dem „App“-Baukasten entwickelt hat, sitzt mit seinem Unternehmen „App-Confector“ im TZU. „Ich habe davon im Internet gelesen und sofort Klaus Lerch angerufen“, sagt Jens Kogelheide, der selbst „Apps“ unter anderem für Sportveranstaltungen programmiert hat.

Informationen zu dem Programm erhalten Unternehmer unter www.appsolutionsmedia.de bzw. unter www.appconfector.de.