Oberhausen.

Wie präsentiert man am besten Kunst? Mit einem Foto von einem außergewöhnlichen Werk. Genau das fand Annelie (13) im Schlosshof der Galerie Ludwig: „McDomus“, den riesigen gelben Container, der dort die Wegwerfgesellschaft symbolisiert. „Es ist mal was anderes“, findet Annelie.

Deshalb passt es, wenn sich Miriam (16) ein bisschen verrückt verkleidet, wenn sie gleich vor der ungewöhnlichen Skulptur posiert. Sie hat Hut und Hemd in einer Plastiktüte dabei, um Annelie diesen Wunsch zu erfüllen. „Die Aktion ist ein Projekt des Action Guide-Presseclubs“, verrät Annelie.

Museumswetter ist immer

Deshalb sind auch Robert (15), ausgerüstet mit Kamera und Aufnahmegerät sowie Anja (14) und Sarah (15) mitgekommen. Sie möchten etwas wissen über „McDomus“ und die Ausstellung „At Home – Der Blick durchs Schlüsselloch“. Das freut Nina Dunkmann, die Kuratorin. Sie lässt sich von den Jugendlichen interviewen.

Schon im Foyer der Galerie muss das Vorurteil fallen, dass sich an schönen Sommertagen niemand für Kunst interessiert. Es sind Besucher da. „Museumswetter ist immer“, meint Christine Vogt, die Direktorin der Galerie. „Ist es draußen kalt, ist es hier warm und trocken, bei Hitze ist es angenehm kühl.“

Das Geheimnis des Containers

Die Jugendlichen wollen nun endlich wissen, ob der Container wirklich mit Möbeln voll gestopft ist. Ein Geheimnis, das bis gestern gehütet wurde. „Das ist jetzt nicht mehr nötig, weil wir heute ein Video ins Netz stellen, das zeigt, wie wir ihn gebaut haben.“ Dann verrät die Kuratorin: „Er ist nicht voll.“ Und: „Alles, was aus ihm herauszuquellen scheint, ist Sperrmüll, gesammelt auf einer Fahrt durch Oberhausen von dem Künstlerteam ‘Kunst im Turm’. Jetzt fragen uns Museumsbesucher schon, ob sie die gelb gestrichenen Dinge haben können. Aus dem Müll werden Designer-Stücke.“

„Warum ist der Container gelb?“, interessiert die Nachwuchs-Journalisten. „Was meint ihr?“, gibt Nina Dunkmann die Frage ans Team zurück. „Weil Gelb ein Hingucker ist?“ Oder: „Gelb erinnert an Sonne, Wärme, Sommer, Taxi.“ „Und an eine sehr bekannte Fastfoodkette“, ergänzt Dunkmann. „Außerdem ist es die Farbe des Labels eines Billig-Möbelhauses, in dem man schnelllebige Einrichtungen kaufen kann, nichts, was man sein Leben lang behält.“

Ganz im Gegensatz zu Möbeln, die den Jugendlichen gleich in der Ausstellung begegnen werden. Dort stehen gehegte und gepflegte Schätzchen, die schon Jahrzehnte überlebten „und für die Menschen lange gespart haben, um sie sich leisten zu können“, so Dunkmann.

Besuch aus Gelsenkirchen

Während die Jugendlichen Nina Dunkmann Fragen stellen, betreten Vera Braun und ihre Tochter Jennifer (10) die Galerie. Sie kamen mit der „Santa Monika“ über den Kanal aus Gelsenkirchen, haben sich im Kaisergarten umgesehen und wollen nun auf ihrer Ausflugsfahrt noch die Ausstellung „mitnehmen“. Eine gute Idee, wie sich später herausstellen wird.

„Ich fühlte mich in meine Kindheit versetzt und meine Tochter entdeckte Dinge, die sie zuvor noch nie gesehen hatte, wie zum Beispiel das alte Telefon mit Wählscheibe.“ „Ich wusste nicht, was das ist“, bestätigt Jennifer. „Am besten gefällt mir das verrückt umgestaltete Sofa“.

Eine verwandelte Couch ist das Lieblingsstück

Bei diesem Lieblingsstück handelt es sich um die von David Janzen und Simone Mellnich in eine skurrile Wohnlandschaft verwandelte alte Couch. Michael Kuballs Foto-Serie „New Pott, 100 Lichter, 100 Gesichter“ beeindruckte Jennifers Mutter. „Die Idee, die Wohnungen einmal mit und einmal ohne Bewohner zu zeigen, finde ich gut. Da wird deutlich, wie die Menschen Leben in Zimmer bringen, das Gemütliche eben.“

Und was meint das Presseclub-Team nach der Besichtigung? „Da soll noch einmal jemand sagen, dass junge Leute nicht mit älteren kommunizieren.“

Besucher kommen ins Gespräch

Roberts Aussage trifft den Nagel auf den Kopf. Eine besondere Stärke der Ausstellung ist, dass sie die Besucher motiviert, sich auszutauschen. „Die Ausstellung hat uns sehr gut gefallen“, schreibt Annelie ins Gästebuch. „Sie hat uns einen schönen Eindruck verschafft, wie Leute im Ruhrgebiet leben und sich einrichten.“ Mit diesem Fazit ist das junge Team einverstanden.

Möbel von Ruhris als Exponate

Die Mitmach-Schau
Die Mitmach-Schau "Mein liebstes Stück" nimmt das Thema der Ausstellung "At home - Der Blick durchs Schlüsselloch" und zeigt im Museum Ludwig in Oberhausen 50 Möbel und Haushaltsgeräte von Menschen aus dem Ruhrgebiet. © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
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Die Mitmach-Schau "Mein liebstes Stück" nimmt das Thema der Ausstellung "At home - Der Blick durchs Schlüsselloch" und zeigt im Museum Ludwig in Oberhausen 50 Möbel und Haushaltsgeräte von Menschen aus dem Ruhrgebiet. © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
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Die Mitmach-Schau "Mein liebstes Stück" nimmt das Thema der Ausstellung "At home - Der Blick durchs Schlüsselloch" und zeigt im Museum Ludwig in Oberhausen 50 Möbel und Haushaltsgeräte von Menschen aus dem Ruhrgebiet. © Stephan Glagla / WAZ FotoPool
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