Oberhausen. Geld, das bei der Auflösung des katholischen Gemeindeverbands übrig blieb, bildet den Grundstock für die ökumenisch ausgerichtete „Stiftung Zukunft Mensch“.

„Tue Gutes und rede drüber“, heißt normalerweise die Devise – zumindest für alle, die ein bisschen die Werbetrommel in eigener Sache rühren müssen. Manches Gute getan und bislang nicht öffentlich drüber geredet hat dagegen die christliche „Stiftung Zukunft Mensch“, die im Jahr 2007 gegründet wurde. Aber erst vor kurzem hat sie alle rechtlichen und finanzbehördlichen Hürden genommen, um vom Regierungspräsidenten als selbstständige Stiftung bürgerlichen Rechts anerkannt zu werden. Mit rund 10 000 Euro möchte sie ab sofort Projekte und Aktivitäten im Bereich Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, sowie der Jugend-, Familien- und Altenhilfe fördern. „Zukunft stiften. Wir helfen in Oberhausen“ ist der Leitgedanke.

Die Idee zu der Stiftung ist im Zusammenhang mit der Umstrukturierung im Bistum Essen entstanden, die auch die Auflösung des Oberhausener katholischen Gemeindeverbands zur Folge hatte. Was sollte danach zum Beispiel mit dem Verein „Kulturring“ werden? Bürostunden für Service konnten nicht mehr vorgehalten werden. Deshalb beschloss man, die Kooperation mit dem deutlich größeren Theaterring Essen zu suchen, der alle Mitglieder übernahm und seither das operative Geschäft führt.

Die Rücklagen für Personal- und Sachkosten allerdings blieben in Oberhausen – als Grundstock für die ehrenamtlich geleitete Stiftung, die nachhaltig Gutes für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren bewirken soll. Klar war auch bald, dass die Förderung nicht an die Katholische Konfession gebunden sein soll: „Wir sind ökumenisch ausgerichtet, das wäre uns sonst nicht offen genug gewesen und irgendwie wie ein Rückschritt vorgekommen“, sagt Hans-Josef Tscharke vom Stiftungsvorstand: „Wir wollen in Oberhausen helfen – mit Ausrichtung auf das Christliche.“

In den ersten drei Jahren hat die Stiftung keine Fördergelder ausgeschüttet, um den Fonds erstmal zu stärken: Durch Zinserträge und Zuwendungen – etwa Geldspenden, die der ehemalige Stadtdechant Prälat Emil Breithecker zu seinem Abschied statt Geschenken erbeten hatte – konnte das Stiftungsvermögen erhöht werden , so dass 2011/2012 erstmals zwölf Aktionen mit Finanzspritzen zwischen 400 Euro und 2500 Euro gefördert werden konnten.

Profitiert haben alle Generationen: Für die Senioren in der Pfarrei St. Marien etwa gab’s eine 1000- Euro-Finanzspritze für die Anlage eines Gartens an den Altenwohnungen Roncallistraße. 2500 Euro gab’s für das Projekt „Kids aus’m Sitz“, mit dem bei Kleinkindern die Motorik verbessert und Übergewicht verhindert werden soll. Daneben wurden Chorprojekte unterstützt sowie diverse Aktionen zur Leseförderung in Katholischen Öffentlichen Büchereien. „Das passt genau zu uns“, sagt Walter Paßgang Vorsitzender des Stiftungsvorstands: „Lesen und interkulturelle Begegnung zu fördern bedeutet Bildung zu fördern und damit bessere Zukunftschancen für Oberhausener Kinder zu schaffen.“

Die aktuelle Niedrigzinsphase ist allerdings nicht gerade geeignet, das Stiftungsvermögen rasant wachsen zu lassen, weshalb die Stiftung für Zuwendungen, Zustiftungen und Spenden dankbar ist.

https://stiftung-zukunft-mensch.de