In vollen Zügen genießen die Oberhausener das freundliche Wetter: Im Schwimmbad, im Straßencafé oder auf dem Drahtesel. Unterwegs in der Stadt.
Liam ist pitschnass. Seine Shorts haben sich mit Wasser vollgesogen, nur das T-Shirt konnte ihm Mutter Xanti rechtzeitig ausziehen. Jetzt springt der zweijährige Knirps vergnügt glucksend immer wieder in die Wasserfontänen, die am Saporoshje-Platz aus dem Boden schießen – das zuvor defekte Wasserspiel sprudelt seit gestern wieder. „Das ist das erste Mal in diesem Jahr, dass er plantschen kann“, freut sich Xanti mit ihrem Filius. „Vorher war es viel zu kalt.“ Und als wollte er diese Aussage unterstreichen, fängt Liam in diesem Moment lautstark zu quietschen an.
Der Sommer ist da. Endlich. Unübersehbar und überall. Vor den Cafés, auf den Plätzen und im Grünen genießen die Oberhausener die warmen Sonnenstrahlen.
Prompt reagierte der Revierpark Vonderort und öffnete gestern wieder seinen Freibadbereich. „Es dauert meist ein oder zwei Tage, bis die großen Massen kommen“, so Dieter Vatheuer vom Management des Revierparks. „Wenn sich das Wetter aber so hält, dann sind bis zum Wochenende bis zu 1000 Besucher möglich.“
Auf eine lang anhaltende Wärmephase hofft auch Dino Baldissera, Inhaber von Dino’s Eis-Cafe an der Marktstraße. „Wir hatten bislang nur zwei schöne Tage in diesem Sommer, jetzt kann es nur besser werden.“ Er setzt darauf, dass insbesondere von den beliebten Frucht- und Joghurtsorten in den nächsten Wochen noch große Mengen weggeschleckt werden.
Ein kühle Erfrischung haben sich Alex (19) und Annika (19), die mit vollen Einkaufstaschen die Fußgängerzone entlangschlendern, längst genehmigt. „Gemütlich shoppen, im Café chillen und einfach das gute Wetter genießen“, fasst Alex, der sich die modische Sonnenbrille an das T-Shirt gehängt hat, seinen Tag zusammen. Freundin Annika ergänzt: „Das bringt natürlich viel mehr Laune, als nur in der Bude zu hocken.“
Zwischenstopp in der Eisdiele
Auch Günter Philippsen, der seinen Drahtesel vor sich herschiebt, kann von einem angenehmen Effekt des Sommereinbruchs berichten: „Ich fahre auch, wenn es etwas tröpfelt, aber meine Frau bekomme ich dann nicht aufs Rad“, verrät er. Bei Temperaturen deutlich über 20 Grad ließ diese sich jedoch für eine 20-Kilometer-Tour erwärmen. Einzige Bedingung: ein Zwischenstopp in der Eisdiele.
Während die sonnenverwöhnten Plätze besonders gefragt waren, hat sich Pantomime Josef in den Schatten zurückgezogen. Im viktorianisch anmutendem Gewand steht er dort, starr wie eine Salzsäule. „Mit dicker Schminke in der Sonne. Das geht nicht“, lässt er sich ein paar Worte entlocken.