Erwachsene setzen Kinder zunehmend als Trickdiebe ein. Dabei lenken die Kinder Bankkunden ab, die am Automaten Geld ziehen, um an deren Bares zu kommen. Die Oberhausener Polizei hat jetzt ein Duo der jungen Diebe gefasst, das für gleich mindestens fünf Fälle verantwortlich ist.

Auch in Oberhausen häuften sich zuletzt die Fälle, in denen Erwachsene Kinder für Trickdiebstähle an Geldautomaten einsetzen. Dabei lenken diese Kinder Bankkunden beim Geldabheben am Automaten etwa mit einem Klemmbrett ab, um sich die Scheine greifen zu können. Die örtliche Polizei listete am Freitag allein fünf solcher Taten aus dem Monat Juli auf, die ein elfjähriger Junge und ein 13-jähriges Mädchen aus Rumänien begangen hatten.

Blatt Papier vors Gesicht gehalten

Im ersten Fall am 9. Juli hielten die Kinder einem Kunden ein weißes Blatt Papier vors Gesicht. Sie ergriffen aber die Flucht, als sich ein Bankmitarbeiter einschaltete. Am 16. Juli schaffte es das Duo, einem 81-Jährigen das gezogene Geld zu stehlen. Drei Tage später schlugen die beiden Kinder gleich dreimal in der Innenstadt zu: Zunächst scheiterte der Versuch, eine 49-Jährige mit einer vermeintlichen Spendenliste abzulenken, an der Gegenwehr der Bankkundin. Beim zweiten Versuch bei einer anderen Bank erkannten Mitarbeiter das Duo wieder und alarmierten die Polizei. Im dritten Versuch hatten die Kinder Erfolg: Sie entwendeten einer 69-jährigen an einem Geldautomaten auf der Marktstraße das abgehobene Geld.

Eine Zivilstreife, die dort unterwegs war, konnte die beiden Kinder zwar ergreifen und mit auf die Wache nehmen. Doch die Beute hatten die Kinder schon an einen Mittäter weitergegeben, vermutet die Polizei. Nach der Befragung übergab sie die Kinder in die Obhut des Jugendamtes. Die Polizei rät:

Lassen Sie sich bei Transaktionen am Geldautomaten nicht stören. Behalten Sie Sichtkontakt zum Display und der Tastatur oder brechen Sie den Vorgang sofort ab.

Schaffen Sie räumlichen Abstand zu Bittstellern und vermeiden Sie jeglichen Körperkontakt.

Lassen Sie sich nicht bedrängen oder schaffen Sie Aufmerksamkeit.

Appellieren Sie laut und deutlich an Passanten, umstehende Personen sowie Bank- oder Sparkassenangestellte, Ihnen gegen aufdringliche Personen zu helfen.

Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen und Straftaten die Polizei unter 110.