Oberhausen. . Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) wird in den nächsten Jahren mit den Folgen von Überalterung deutlich zu kämpfen haben. Schon jetzt sind weit über die Hälfte der 665 Mitarbeiter 50 Jahre und älter, 106 von ihnen sogar zwischen 60 und 65 Jahren.
Verantwortlich für die auf dem Kopf stehende Alterspyramide beim Personal ist der städtische Sparkurs. Nach vielen mageren Jahren steht das Unternehmen deshalb vor einem Scheideweg: Will es Grünflächen und Gebäude weiterhin selbst betreuen, muss es massiv Personal einstellen. Andernfalls wird die OGM künftig mehr Aufträge extern vergeben müssen.
Denn gerade auf dem operativen Bereich – in den die OGM mit Abstand am meisten Beschäftigte einsetzt – lastet die Alterspyramide schwer: Hier werden schon in wenigen Jahren Mitarbeiter für die Pflege von Grünflächen, die Gebäudereinigung sowie für Hausmeistertätigkeiten spürbar fehlen.
Aus eigener Kraft oder durch externe Unternehmen
Aktuell macht der Anteil der Jungen nicht einmal ein Fünftel aus: 64 Mitarbeiter sind zwischen 18 und 29 Jahre alt. Nicht viel größer ist die Zahl der 30- bis 39-Jährigen. Das Gros der Belegschaft ist zwischen 50 und 59 Jahren. In Zukunft wachsen deutlich weniger Mitarbeiter nach als abgehen werden. „Wir stehen vor den Alternativen ‘make or buy’“, sagt OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt – das heißt selber machen oder Leistungen von externen Unternehmen einkaufen. Ginge es nach dem in der Verwaltung und Politik viel diskutierten Gutachten von Ernst & Young, wäre Einkauf wohl die günstigere Entscheidung.
OGM-Chef Schmidt ist von der Einschätzung der Gutachter jedoch nicht 100-prozentig überzeugt: Was die Gebäudereinigung anbelangt, sei der Einkauf die günstigere Variante, „aber bei den Hausmeistertätigkeiten vor Ort, bei denen soziale Kontakte eine Rolle spielen, könnte das anders aussehen“.
Mehr Arbeit, weniger Personal
Grund für den hohen Stand an älteren Mitarbeitern, so Schmidt, ist der politisch über Jahre geforderte Personalabbau bei gleichzeitiger Arbeitsverdichtung. „Wir bilden derzeit zwar aus, stellen aber unsere jungen Auszubildenen nicht im selben Maße ein.“ Auch als die OGM 2006 die Grünflächenpflege von den Wirtschaftbetrieben Oberhausen (WBO) übernahm, hätte dies kaum zu mehr Personal, sondern zu einer weiteren Verdichtung von Aufgaben und Arbeit geführt.
Mehr Einkauf oder mehr Personal: Im Herbst muss der Rat der Stadt eine Entscheidung fällen, wie die städtische Tochter ihre Aufgaben künftig erledigen soll.