Die Hängepartie um die unsichere Zukunft des Oberhausener Tennis- und Hockey-Clubs OTHC scheint kurz vor dem Ende zu stehen. Am Dienstag sollen die Verträge über den Verkauf des Vereins-Grundstückes unterhalb des Gasometers unterzeichnet werden: Dadurch wäre der Tennis- und Hockeyverein seine Schulden von knapp zwei Millionen Euro los und die Insolvenz könnte vermieden werden.
1,2 Millionen Euro für Gewerbeareal
Rund 1,2 Millionen Euro bringt der Verkauf des 12 000 Quadratmeter großen Areals auf der südlichen Grundstücksseite zur Arena hin, den eine neu gegründete Gesellschaft um den OTHC-Vorsitzenden Hermann Thielen und den ehemaligen Vorsitzenden Peter Runge kauft. Hier ist eine Änderung im Bebauungsplan bereits in Arbeit, nach der das jetzt noch als Sport- und Freizeitfläche ausgewiesene Grundstück in gewerbliche Fläche umgewandelt wird.
Voraussichtlich im November wird der Rat darüber entscheiden. Favorisiert wird hier der Bau eines Hotels, möglich wäre aber auch ein Bürogebäude.
Die anderen 20 000 Quadratmeter des Grundstücks kauft die städtische Tochtergesellschaft Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), die diese Fläche dann dem Verein zur Nutzung verpachtet. Die Gebäude auf dem Areal, das Klubhaus und die Tennishalle bleiben in Besitz des OTHC.
Im Gegenzug löst die OGM GmbH einen Kredit des Klubs bei der National-Bank in Höhe von 400 000 Euro ab und begleicht zudem Verbindlichkeiten des Vereins bei der Stadt selbst: Sie übernimmt Steuerschulden in Höhe von 50 000 Euro und bezahlt ein mittlerweile auf 185 000 Euro aufgelaufenes Darlehen.
Kredit bei der Stadt abgelöst
„Das war unsere Bedingung“, stellt Oberbürgermeister Klaus Wehling klar, der den Deal mit der OGM einfädelte, um den Verein, aber auch die im Falle einer Insolvenz abzuschreibende sechsstellige Summe zu retten. „Dabei ging es uns vor allem um die Hockeyabteilung, die gut und erfolgreich aufgestellt ist und zu der es in Oberhausen keine Alternative gibt.“
Für OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt ist das Geschäft aber nicht nur eine reine Hilfsmaßnahme für den überschuldeten Klub. „Das können wir uns doch gar nicht erlauben, auch wenn im Fall des OTHC die Stadt nicht ganz unschuldig an der Situation ist“, meint Schmidt. Er erinnert damit daran, dass dem Klub im Zuge des Centro-Baus der Umzug vom Kaisergarten an den jetzigen Standort dringend empfohlen worden ist.
„Der Kauf gehört zur Daseinsvorsorge und dabei stellen wir dem Verein einen Hockeyplatz und vier Tennisplätze zur Verfügung“, erklärt Schmidt. Der OGM-Chef geht fest davon aus, dass sich der Kauf nicht zuletzt wegen eines fünfprozentigen Risikozuschlags für die OGM gut rechnet.
Die monatlichen Pachtzahlungen des OTHC in Höhe von 4400 Euro dürften der OGM ausreichen, den Bank-Kredit zu bedienen. Der mit allen politischen Lagern besetzte Aufsichtsrat stimmte dem Vorhaben einstimmig zu. Am morgigen Dienstag ist geplant, die Verträge zu unterzeichnen, die dann Zug um Zug umgesetzt werden sollen.
Allerdings hat der OTHC bis dahin noch Gesprächsbedarf mit der OGM. „Es sind noch ein paar Formalitäten im Vertrag, die uns so nicht gefallen“, gibt Hermann Thielen zu. Dabei dürfte es in erster Linie darum gehen, zu klären, was im Fall eines Pachtrückstandes passiert. Nach Vorstellung der OGM fallen ihr schon nach zwei ausfallenden Monatsraten alle Gebäude auf der Fläche zu - dies ist dem Verein eine zu harte Regelung.
Am heutigen Montag will man sich noch einmal zusammensetzen. An der grundsätzlichen Übereinkunft lässt aber auch Thielen keinen Zweifel: „Insgesamt sieht die Sache gut aus.“