Zehntausende strömten am Wochenende durch die Innenstadt. Und gar nicht wenige Besucher nutzten den Bummel zu einem Stopp am WAZ-Mobil, das am Samstag auf der Marktstraße stand. "Wie gefällt Ihnen die Innenstadt, was muss besser werden?", fragten wir. Und bekamen jede Menge Antworten.
Vorab: Die City ist besser als ihr Image. Viele Besucher lieben das urbane Leben, genießen es, bei schönem Wetter im Außenbereich der Cafés zu sitzen. Ärzte, Theater, Kultur, alles vor der Haustür. Doch es gibt auch Beschwerden: Mitunter dreckig, problematische Klientel. Zu viele SB-Billig-Bäcker, Leerstände.
Innerhalb weniger Minuten findet ein echtes Kontrastprogramm statt. „Sie schreiben viel zu schlecht über unsere Innenstadt”, beklagt sich Karin Tegeler. Einspruch, Euer Ehren. Wir sind gern und oft hier. Aber den Überbringer schlechter Botschaften sollte man nicht gleich köpfen. Ein anderer Besucher zeigt auf die Naturstein-Platten mit ihren Kaugummi- und anderen Flecken: „Was waren das eigentlich für Leute? Die sollte man jetzt jeden Tag rausschicken, zum Saubermachen.” Hoffentlich mit Resonanz bei den Ordnungshütern beschwert sich ein Anlieger darüber, dass die fußläufige Marktstraße nach 22 Uhr vorwiegend von Taxifahrern und Pizza-Kurieren als Abkürzungsstrecke benutzt wird. Und zwar mit donnerndem Tempo: „Spätabends gehe ich noch mit dem Hund raus. Manchmal muss ich mich vor den Autos in Sicherheit bringen. Die Beamten in ihren Streifenwagen patroullieren hier nur im Schritttempo, kümmern sich nicht um die Raser.”
Auch City-Manager Franz Muckel kommt vorbei und erklärt uns, woher er immer so genau weiß, wie viel Leute auf der Marktstraße waren. Es gibt einen – neudeutsch – People-Counter genannten Apperat, der per Lichtschranke in 1,10 m Höhe die Passanten zählt. Einmal seien ungewöhnlich viele Bewegungen erfasst worden. Erklärung: Im Einzugsbereich der Lichtschranke befand sich ein Bierstand.