Oberhausen..
Die herbe Wahlschlappe der CDU in NRW (minus 8,3 Prozent) und in Oberhausen (minus 6,62 Prozent im Vergleich zur Wahl 2010) hat wenigstens für den Oberhausener CDU-Parteichef Wilhelm Hausmann etwas Gutes: Der Direktkandidat im Wahlkreis Oberhausen I, der dort gegen den gewählten Wolfgang Große Brömer (SPD) mit 21,0 Prozent der Stimmen verlor, zieht nun doch überraschend in den Landtag – und zwar über die Parteiliste.
Die NRW-CDU hatte Hausmann auf Platz 35 gesetzt – eigentlich aussichtslos. Doch die CDU holte im Lande so wenig Direktmandate in den Wahlkreisen, dass die Parteiliste noch bis Platz 44 in NRW zieht. Damit vertreten künftig vier Oberhausener Landtagsabgeordnete die Interessen dieser Stadt in Düsseldorf: Stefan Zimkeit, Wolfgang Große Brömer (beide SPD), Daniel Düngel (Piraten) und Wilhelm Hausmann.
Familien und frühkindliche Bildung als Schwerpunkt
„Ich freue mich über meine neue Aufgabe, das tut auch meiner tief enttäuschten Partei gut. So sind wir auch wieder auf Landesebene vertreten, das macht die Arbeit für die Bürger in unserer Stadt leichter“, sagt Hausmann, dem ein Architektenbüro in Oberhausen gehört. „Die Arbeit dort verteile ich auf andere Schultern, ich will aber beruflich weiter arbeiten, um nicht von der Politik abhängig zu werden.“
In Düsseldorf will sich Hausmann auf das Thema Familien und frühkindliche Bildung konzentrieren. „Hier wird der CDU eine hohe Kompetenz zugemessen.“ Mit der Wahlstrategie seiner Partei geht Hausmann scharf ins Gericht. „Wir haben uns selbst auf ein einziges Thema, den technokratischen Schuldenabbau, reduziert.“ Auch in Oberhausen habe die CDU zu wenig versucht, eigene Themen an die Wähler zu bringen.