Oberhausen. .
Vier riesige Würfel, eine Botschaft: „Amnesty International gibt Menschenrechtsverletzungen ein Gesicht – seit nunmehr 51 Jahren“, so Dr. Resa Reisz, die stellvertretende Leiterin der Volkshochschule. Ein unübersehbares, könnte man mit Blick auf die Ausstellung „Amnesty International – 50 und ein Jahr“ hinzufügen, die Reisz im Foyer des Bert-Brecht-Hauses eröffnete.
Als große komponierte Plakate, zusammengesetzt aus Teilstücken, die auf jeweils acht mal acht Kartons aufgeklebt sind, präsentieren sich ausgewählte Botschaften der Menschenrechtsorganisation plastisch in Schwarz auf Gelb.
Junge Leute aktiv
Timo Stieglitz (18) und Jamil Dahmani (19), Abiturienten am Heine-Gymnasium und Amnesty-Unterstützer, haben sie in stundenlanger Sisyphusarbeit zusammengesetzt. Der Aufbau der Ausstellung ihnen eine Unterbrechung der Vorbereitung auf die mündlichen Abi-Prüfungen wert. Ihr Einsatz bestätigt Reisz, die betonte, dass es ein Markenzeichen von Amnesty sei, dass die Organisation es immer wieder schaffe, junge Leute für ihre Arbeit zu interessieren.
Damit, dass sie diese Ausstellung besonders mag, hielt Reisz, die Verfechterin politischer Bildung, nicht hinter Berg zurück: „Das hier ist Aufklärung im besten Sinne. Amnesty zeigt hier hervorragend, wie Öffentlichkeitsarbeit geht. Amnesty gibt Menschenrechtsverletzungen ein Gesicht, begleitet sie, erzählt ihre Geschichten zu Ende.“
Mehr Infos im dritten Stock
Motto: „Weniger ist mehr“. Denn die Infos, die der Betrachter der Ausstellung bekommt, sind kurz und knapp. Reisz: „Wer noch mehr wissen will, insbesondere über die Oberhausener Gruppe, die es seit 1975 gibt, kann Antworten im Foyer in der dritten Etage des Brecht-Hauses bei uns bekommen.“ Zur Ausstellung gibt es auch eine aufschlussreiche Broschüre, die anlässlich des 50-jährigen Bestehens im vergangenen Jahr gedruckt worden ist. Außerdem kann man dort noch weitere Fotos ansehen.
Eine kurze Ansprache für Amnesty Oberhausen hielt Jochen Waue, den Gesa Reisz vorstellte als „Original in der politischen Diskussion vor Ort“. Waue erinnerte an Peter Benenson, den Gründer der Organisation, den britischen Rechtsanwalt, der den „Observer“ 1961 zu einer Kampagne motivierte. Zwei Studenten waren damals in Portugal zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil sie es gewagt hatten, in einem Café auf die Freiheit anzustoßen.
Aufdecken, aufklären, handeln, verändern – das Konzept funktioniert.. Durch Druck auf Regierungen hat Amnesty dazu beigetragen, dass die Todesstrafe in 139 Staaten abgeschafft wurde. Neben Folter, Mord, Verschwindenlassen von Menschen und ungerechten Haftstrafen bekämpft Amnesty auch Rassismus und Diskriminierung und setzt sich für Flüchtlinge, Frauenrechte, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Gerechtigkeit ein.