Oberhausen. .

Fünf Stunden, fünf Köche, zehn Gänge, 120 Gäste – für eine lukullische und logistische Meisterleistung im Sacklager der „Baumeister Mühle“ erhielten die Mannschaften der fünf besten Küchenmeister Oberhausens um Mitternacht den verdienten Lohn: anhaltender Applaus der begeisterten Genießer eines ungewöhnlichen gesellschaftlichen Ereignisses in der Stadt.

Zum dritten Mal hatte der Rotary Club Oberhausen zu seinem von Sponsoren unterstützten Benefiz-Menü geladen – für 80 Euro pro Person versammelten sich die Rotarier-Freunde diesmal in der von Koch Franco Fenudi bewirtschafteten „Baumeister Mühle“ (Restaurant „Il Carpaccio“) in Buschhausen.

Der finanzielle Einsatz dient nicht nur dem eigenen Vergnügen, sondern auch der Finanzierung von Sozialprojekten der „Jubiläumsstiftung des Rotary Clubs Oberhausen“. An Oberhausener Grundschulen im schwierigen sozialen Umfeld werden benachteiligte Kinder unterstützt: Mit Ausflügen, Deutschkursen für Zuwanderer, Mathe-Ergänzungsstunden, Kursen zur Verbesserung motorischer Fähigkeiten.

„Wir geben nicht nur Geld, sondern stellen jeder geförderten Schule einen Paten an die Seite, der bei Schwierigkeiten helfen kann“, sagt Martin Neff, Präsident des Rotary Clubs Oberhausen.

Engagement wird gelobt

Solch ein Engagement lobte Oberbürgermeister Klaus Wehling: „Angesichts unserer leeren Kassen sind wir für jede Hilfe dankbar. Ihre Unterstützung hilft den Schulen und Familien. Ich hoffe, dass diese Initiative noch viele Jahre weitergeführt wird.“

Der bekennende Hobbykoch erhoffte sich von den fünf Spitzenköchen Kniffe und Tricks für seine Versuche am heimischen Herd. Doch so sehr die Curry-Karottensuppe, die gebackene Blutwurst, die Seeteufel-Gamba-Praline oder das Tiramisu auch mundeten: Erschmecken ließ es sich auf keinen Fall, wie die Meister die intensiven Geschmacksrichtungen fabrizieren.

Und ihre Geheimnisse verrieten die Köche gewöhnlichen Mitmenschen nicht; sie bekannten vielmehr, untereinander das eine oder andere abzuschauen. „Früher haben die Köche in Oberhausen nur übereinander geredet, heute arbeiten sie hervorragend zusammen“, freute sich Benefizmenü-Hauptorganisator und Vizepräsident des Rotary Clubs, Michael Bülhoff.

Fünf Mal haben sich Wolfgang Bings (NH-Hotel), Klaus Laskowski (Restaurant 3 Mahl), Stefan Opgen-Rhein (Casino Sparkasse), Andreas Steinke (Schlossgastronomie) und eben Hausherr Fenudi zuvor zusammengesetzt, um die zehnteilige Menüfolge und Logistik zu besprechen. Nichts sollte sich wiederholen: Drei Mal Kartoffeln als Beilage war nicht erlaubt. „Das war alles sehr knifflig, aber hat irre viel Spaß gemacht“, sagt einer der Köche.

Und die Gäste? Sie waren am Ende nach fünf Stunden ziemlich satt – die Portionen waren nicht nur lecker, sondern auch größer als erwartet.