Oberhausen. .

Geboren 1912. Das hört man nicht jeden Tag. Auch Katharina Scherf mag nicht so ganz glauben, dass sie am Sonntag, 11. März, ihren 100. Geburtstag feiert. Kaum zu glauben, wenn man sich die ältere Dame anschaut. Körperlich noch fit, läuft sie durch das Martha-Grillo-Seniorenzentrum des Deutschen Roten Kreuzes, in dem sie seit 2007 zu Hause ist.

Auch geistig macht Katharina Scherf so manchem Altersgenossen noch etwas vor. Sie selbst ist zufrieden, solange „alle Grütze inne Birne“ ist, wie sie sagt. Ihr Geheimnis? Vor allem ihr geliebter Sport habe sie jung gehalten: „In meiner Jugend habe ich Handball gespielt. Aber immer nur mit den Jungs“, erzählt „Kathi“, wie ihr Spitzname von früher lautet.

„Wir waren ein Herz und eine Seele, die Jungs und ich.“ Wenn kein Handball in der Nähe war, spielte sie auch schon mal Fußball. „Ich habe sehr viel Sport getrieben. Das war mir besonders wichtig.“

Stolz ist Katharina Scherf ebenfalls auf ihre berufliche Laufbahn: Die begann mit einer Ausbildung zur Verkäuferin in einem Lebensmittelgeschäft. Aber Spaß habe ihr vor allem die Arbeit als Hausmeisterin an der Marienschule in Krefeld gemacht: „Jeden Morgen habe ich zehn Öfen angeheizt. Die Schüler sollten ja nicht frieren müssen.“

Erst als sie ihren späteren Ehemann kennen lernt, hört sie auf zu arbeiten. Beim Gedanken an ihren 1980 verstorbenen Mann lächelt die alte Dame. „Wir hatten eine schöne Ehe. Er war ein guter Mann.“ Genauso gerne erinnert sie sich an ihre Mutter, die sie liebevoll „eine Goldfrau“ nennt. Diese starb, als Katharina Scherf 16 war: „Sie war mein Ein und Alles.“

Nach ihrer Heirat 1934 kümmert sich die heute 100-Jährige um den Haushalt und ihre beiden Kinder. Langweilig wird es der Mutter, Oma und mittlerweile Uroma nie.

Zur Feier erwartet Katharina Scherf 50 Gäste, darunter ihre Kinder und Enkelkinder. Den Rummel um ihre Person findet sie zu groß. Geschenke möchte sie am liebsten gar keine haben. „Ein paar Blümchen sind in Ordnung. Ansonsten wünsche ich mir nur, dass sich alle gut verstehen.“ Katharina Scherf ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie habe gute Zeiten erlebt: „Et war schön.“