Oberhausen. . Parallel zum Alsbach verlaufen bald neue Abwasserrohre. 2013 sollen sie in Betrieb genommen werden
Für rund zwei Millionen Euro verlegen die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen WBO einen neuen Abwasserkanal in Alsfeld. Dieser diene nicht dazu, so betont WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff, das Gelände des ehemaligen Freibads Alsbachtal als Baugrundstück zu erschließen. „Der neue Kanal soll den alten an der Köperstraße langfristig ersetzen.“
Die neuen Rohre verlaufen künftig über eine Strecke von 542 Metern parallel zum Alsbach zwischen der Kolberger und der Mathildestraße. Wenn alles nach Plan verläuft, wird der Neubau Anfang 2013 in Betrieb genommen – nach knapp acht Jahren Planung.
Wo viele Menschen wohnen, da fließt viel Abwasser ab. Königshardt ist seit Jahren ein Zuzugsgebiet. Abwasser aus diesem Großraum wird derzeit unter der Erzberger-, Kolberger und Köperstraße abgeleitet. Der Kanal unterhalb der Köperstraße nun ist in die Jahre gekommen. 2005 war deshalb beschlossen worden, ihn zu sanieren und zu erweitern.
Fünf Jahre später, 2010, entschieden sich die Fachleute der WBO dagegen: Statt den alten zu sanieren, soll ein neuer Kanal her. „Der Kanal unter der Köperstraße ist vom Gefälle her nicht mehr optimal. Um den Abwasser-Schwerpunkt zu entschärfen, müssen wir einen Ersatz schaffen“, sagt Klaus in der Beek. Der Ingenieur ist bei der WBO für den Bereich Kanäle zuständig.
Rund um die Erzbergerstraße hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder Wasser gestaut. Ein Regenrückhaltebecken wurde deshalb bereits eingesetzt, der neue Kanal soll dieses nun ergänzen. Er kann rund 5300 Liter Wasser ableiten – pro Sekunde.
Die neuen Stahlbetonrohre werden dazu vom Eingang des kleinen Parks an der Kolberger Straße aus gesehen rechts parallel zum Alsbach verlaufen – vorbei an den Tennisplätzen und bis zur Mathildestraße, wo das Abwasser wieder ins bestehende Leitungsnetz fließt. Der neue Kanal führt also nicht zum derzeit brach liegenden Gelände des Alsbachtals hin, sondern davon weg. An der Mathildestraße ist bereits in aufwendiger Kleinarbeit eine sechs Meter tiefe Grube ausgehoben worden. Die Straße ist deshalb bis Herbst gesperrt.
Eine weitere so genannte Pressgrube entsteht gerade am Parkeingang zum Alsbach. Von dort aus werden die Stahlbetonrohre mit einem Durchmesser von 1,60 Metern nach und nach unter das Erdreich gepresst: Ein Bagger gräbt sich unter dem Parkgelände bis zur Mathildestraße hindurch. Bis zu zehn Meter am Tag. Schritt für Schritt werden so die Rohrstücke mit einem Gefälle von sechs Millimetern pro Meter vorangebracht. Im April soll diese Arbeit beginnen.
„Kritisch ist, dass der Kanal an manchen Stellen nur knapp zwei Meter unter der Oberfläche verläuft“, gibt Klaus in der Beek zu. Als Experten für diese Aufgabe haben die Firmen Wilhelm Epping GmbH und G. Lesken GmbH & Co. KG den Projektzuschlag erhalten. „An manchen Stellen werden wir zudem Erdreich aufschütten.“
Mit Erschütterungen sei nicht zu rechnen, auch könne der Park ganz normal während der Arbeiten besucht werden, sagt WBO-Geschäftsführerin Guthoff. „Er wird nicht gesperrt.“ Nur der Teil rund um die Baugrube ist derzeit auch für Fußgänger nicht passierbar.
Das alte Kanalstück an der Köperstraße soll langfristig wahrscheinlich mit einer Zementmasse verdämmt werden.