Oberhausen.

Es war eine ungewöhnlich kurze Narrenspielzeit: Mit der Beerdigung des Hoppeditz am Dienstagabend ist der Karneval in der Session 2011/2012 beendet worden. Am Dienstag gab Stadtprinz Manfred II. im Rathaus den Stadtschlüssel zurück, den die Jecken noch zur Weiberfastnacht am Donnerstag lautstark erobert hatten.

1300 Orden durfte der Stadtprinz verteilen

Vor dem Fischessen am Aschermittwoch zog Hauptausschuss-Präsident Heiner Dehorn Bilanz - und die fiel in weiten Teilen positiv aus. „Der Prinz hat sich mit seiner Regentschaft einen Traum erfüllt - auch für uns war es eine traumhafte Zeit.“ Damit spielte der oberste Karnevalist auf das Sessionsmotto des Regenten an. Und gleich mischte sich etwas Wehmut in die Worte.

1300 Karnevalsorden wurden verteilt, eine stattliche dreistellige Zahl von Terminen erledigt, alleine am Altweiberabend standen 18 Auftritte an: Der Prinz hatte in der kurzen Session zahlreiche Doppelverpflichtungen und reiste samt Team mit einem engen Zeitplan umher. So galt sein Dank vor allem der „Mannschaft“ und seiner Karnevalsgemeinschaft „Dampf drauf“, die es als Jubiläumsverein schaffte, sowohl den Prinz von Groß-Oberhausen als auch das eigene Dreigestirn zu stellen.

Reibungsloser Ablauf im Oberhausener Karneval

So lobte Dehorn den Machthaber für sein (ehrenamtliches) Wirken. „Er hat alle bedacht und sich gut dem närrischen Volk präsentiert. Wir können sagen: Manfred II. war ein guter Stadtprinz!“ Die große „Belegschaft“ der „Babcöcker“ hatte es dem Hauptausschuss-Präsidenten sichtlich angetan. Bis zu 48 Personen begleiteten den Regenten. „Kindergarde, erwachsene Garde bis hin zu den Senioren. Alle haben den Prinzentanz gemeinsam stark gemacht. Das ist ein Altersquerschnitt durch die Gesellschaft!“

Den Oberhausener Karneval sieht Dehorn gut positioniert: „Wir brauchen uns im Vergleich mit den Nachbarstädten nicht zu verstecken.“ Die Resonanz aus der Bevölkerung sei gut. Die Züge ohne größere Zwischenfälle weitgehend reibungslos verlaufen.

Das Brauchtum habe in Oberhausen eine besondere Bedeutung: So sei alleine die Zahl der teilnehmenden Wagen in den meisten Fällen größer als in einwohnerstärkeren Nachbarstädten, wie etwa Essen. Der Duisburger Zug habe sogar 10.000 Jecken weniger an den Wegesrand gelockt als der Sonntagstreck in der hiesigen Innenstadt. Hier strömten in diesem Jahr 140.000 Karnevalisten zusammen.

Zukunft von Dehorn klärt sich im März

Dehorn: „Von den rheinischen Hochburgen mal abgesehen, belegt Oberhausen eine Spitzenposition in NRW.“

Keine schlechte Aussicht, die Zukunft von Dehorn selbst ist noch offen: Eigentlich sollte es nach eigenem Willen die letzte Session des Präsidenten sein. Im März wird noch einmal gesprochen. Ein weiteres Dienstjahr ist nicht ausgeschlossen worden - und gilt jetzt als wahrscheinlich.