Der Kaisergarten als das wohl beliebteste Naherholungsgebiet Oberhausens könnte unter dem geplanten Ausbau der Güterbahnlinie „Betuwe“ leiden. Das befürchten die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) „Betuwe – so nicht“ und fordern deshalb Lärmschutzwände entlang des knapp 550 Meter langen Streckenteils vorbei an der großen Parkfläche.

Rund eine halbe Million Euro müsste die Deutsche Bahn AG für diese zusätzlichen Wände berappen, bisher sind Gesamtkosten in Milliarden-Höhe für Betuwe geplant. Sportvereine und Bürger sind aufgerufen, sich auf Listen mit ihren Unterschriften an dem Vorstoß der BI zu beteiligen. Unterstützt wird dieser ausdrücklich von der Stadtverwaltung, erklärte Sabine Janclas vom Tiefbauamt.

„Betuwe“ ist eine international bedeutende Güterbahnstrecke, die von den Niederlanden bis nach Oberhausen reicht und dringend ausgebaut werden muss. In Oberhausen teilt sich dieser Ausbau auf zwei Abschnitte auf: vom Knotenpunkt am Hauptbahnhof bis Buschhausen sowie von Sterkrade in den Norden. Für den ersten Abschnitt bis Buschhausen hat im Januar das Planfeststellungsverfahren begonnen. Das heißt: Jetzt haben Bürger die Chance, sich in die Planung einzumischen, eh diese festgezurrt wird. Und genau das hat die BI vor.

Auch Naherholung muss geschützt sein

Weil der Kaisergarten kein Wohngebiet ist, ist die Deutsche Bahn rein rechtlich nicht dazu verpflichtetet, entlang dieses Abschnitts Lärmschutzwände zu errichten. Der Kaisergarten sei aber ein wichtiges Naherholungsgebiet, sagt Manfred Flore von der BI. „Seine Nutzbarkeit würde durch den massiv zunehmenden Bahnlärm, der mit dem Ausbau der Betuwe-Linie zu erwarten ist, stark eingeschränkt.“ Deshalb sollen einfache Lärmschutzwände errichtet werden, das fordern auch Sportvereine. Sie beklagen, dass sie sich schon jetzt kaum verstehen würden, wenn am Sportplatz ein Güterzug vorbeifahre.

Die Leitung der Gedenkhalle, Vertreter vom Schloss und wohl die OGM als Betreiber des Tierparks wollen Einspruch gegen die derzeitige Planung erheben, auch Anwohner sind dazu aufgefordert. Janclas: „Ein Formular kann man auf der städtischen Internetseite herunterladen.“ Hilfe gibt es zudem bei Elena Schäfer (825 26 22).

Unterschriftenlisten liegen in den Rathäusern aus, Vereine können sie unter www.betuwe.de herunterladen. Bis zum 21. März müssen sie vorliegen, dann endet für die Bürger die Einwendungsfrist. Wohl noch in diesem Jahr ist mit einer Entscheidung zu rechnen. Flore: „Mit ausreichend öffentlichem Druck werden wir die Bahn schon überzeugen.“