Oberhausen und die Rehberger-Brücke sollen Mittelpunkt der „Emscherkunst 2013“ werden. Land sagt Förderung für die Neuauflage der Freiluft-Ausstellung zu.

Es kommt nicht oft vor, dass das Vorzeige-Exponat einer Ausstellung selbst bei der Finissage nicht zu besichtigen ist. So jedoch geschehen im Fall der Rehberger-Brücke, die als Juwel der „Emscherkunst 2010“ gedacht war, allerdings erst 2011 fertig wurde. Nun wird das neue Wahrzeichen doch noch im Rahmen einer Schau zu Ehren kommen: Die Emscherkunst wird 2013 fortgesetzt und Oberhausen soll ihr Dreh- und Angelpunkt sein.

„Oberhausen wird das Zentrum der Emscherkunst 2013, sowohl geografisch als auch inhaltlich“, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, die gemeinsam mit dem Land und dem Regionalverband Ruhr (RVR) hinter dem Projekt steht. Das Land hat nun 1,25 Millionen Euro für die Fortsetzung zugesagt. Wie hoch das Budget insgesamt sein wird, stehe noch nicht fest. Die erste Emscherkunst kostete rund sechs Millionen Euro. 40 deutsche und internationale Künstler und Kunststudenten hatten sich damals mit – teils temporären, teils dauerhaften – Kunstwerken entlang der Emscher verewigt.

Besucherzentrum

Auch dieses Mal soll es wieder Kunstwerke geben, erneut ist als Kurator Florian Matzner eingebunden. Ob auch in Oberhausen abermals gebaut wird? „Die letzten Planungen und Entscheidungen laufen noch“, so Abawi. „So etwas Einzigartiges wie ‘Slinky Springs to Fame’ wird es aber nicht mehr geben.“ Allein in die Brückenskulptur von Tobias Rehberger war damals ein Großteil der Projektgelder geflossen.

Was neben etwaigen Werken in jedem Fall vor Ort errichtet wird, ist ein Besucherzentrum. Seinen Platz soll es für die Dauer der Ausstellung am Fuße der Rehberger-Brücke auf der Emscherinsel haben und Gäste mit Informationen zur Kunst und zu Routen entlang der Exponate versorgen. Die Emscherkunst ist so angelegt, dass Besucher sie am besten per Rad erkunden können. Ob es wieder entsprechende Verleih-Stationen geben wird, ist ebenfalls noch ungeklärt.

Der Bereich der Emscherkunst zieht sich diesmal von Gelsenkirchen bis Dinslaken. Neben künstlerischen Aspekten soll es dabei auch um die Themen Ökologie und Klimawandel gehen. 2010 zählte man bei dem laut der Verantwortlichen „größten Kunstprojekt im öffentlichen Raum während der Kulturhauptstadt“ 200 000 Besucher.

Info: Es tut sich derzeit einiges in Sachen Emscher, und das nicht nur unter künstlerischen Gesichtspunkten. Bekanntermaßen soll die Emscher-Landschaft bis 2020 ökologisch umgestaltet werden, dazu sind unter anderem 400 Kilometer neuer Abwasserkanäle nötig. Im Rahmen des Umbaus hat die Emschergenossenschaft gerade die Vergabe eines 420 Millionen Euro-Auftrags verkündet. Dabei geht es um den Bau des Hauptabwasserkanals zwischen Dortmund und Bottrop. Das berührt auch Oberhausen – zumindest indirekt. „Der Bau ist Grundvoraussetzung für das, was in Oberhausen noch kommt“, so Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Dazu zählt vor allem die Errichtung des Pumpwerks in Holten. Bis 2017 soll auf diesem Abschnitt alles fertig sein.