Oberhausen. .

Freitags hat sie Zauberverbot. Die Schlange ist fort, ohne die in der Hexenküche nichts funktioniert. „Da kommen die Kinder ins Spiel“, sagt Regisseurin Jean Renshaw, die Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker „Die kleine Hexe“ in Szene setzt — als interaktives Theaterstück für kleine Mit-Hexer ab fünf Jahren. Premiere ist am Sonntag, 22. Januar, um 15 Uhr im Malersaal des Theaters.

Fliegende Bücher, schwebende Besen, explodierende Pilze — in der Küche der kleinen Hexe ist nichts unmöglich. „Das fasziniert die Kinder, sie möchten mitspielen“, ist Jean Renshaw überzeugt. Deshalb erschuf sie für ihre Kleine-Hexe-Interpretation eine Szene, in der die Zuschauer zaubern dürfen.

Hier kommen Studenten, die an der Uni Duisburg-Essen Deutsch als Zweitsprache belegen, ins Spiel. Mit Zweitklässlern entwickelten sie Zaubersprüche aus Reim und Rhythmik für die Aufführung. „Das macht den Kindern Spaß und fördert die Sprachentwicklung“, erklärt Dramaturgin Simone Kranz das Projekt. Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch sei, hätten dabei keinen Nachteil.

Kranz: „Bei den Proben waren immer Kinder der Stötzner- und Katharinenschule und Studenten dabei und einige von ihnen werden auch zur Premiere kommen.“

Und was passiert, wenn keine Kinder zuschauen, die das Zaubern geübt haben? Kranz: „Dann setzen wir auf das Improvisationstalent von Susanne Burkhard, die die kleine Hexe spielt.“ Aus Zurufen der Zuschauer werde sie den Zauberspruch spontan entwickeln. Im Gegensatz zu der aus England stammenden Regisseurin, die die Geschichte der kleinen Hexe erst seit eineinhalb Jahren kennt — „Ich bin mit Winnie Puuh und Mary Poppins aufgewachsen“, sagt sie — werden für die meisten Erwachsenen, die Kinder zur Vorstellung begleiten, Erinnerungen wach. Die Geschichte stammt aus dem Jahr 1957 und erhielt ein Jahr später den deutschen Jugendbuchpreis. Jean Renshaws Fassung modernisiert sie ein bisschen. „Die Hexe sieht nicht so aus wie auf den Bildern im Buch, sondern so, dass sich die Kinder mit ihr identifizieren.“

Wie im Stück „Der kleine Wassermann“, das Jean Renshaw ebenfalls inszenierte, werden wieder fantastische Figuren mitspielen. Peter Waros leiht dem Raben Abraxas, der Oberhexe und der Kräuterhexe seine Stimme.

Ein bisschen gruselig wird es doch, es donnert und blitzt. Deshalb sollten sich Eltern an die Altersempfehlung halten.