Oberhausen. .

An die Stifte, fertig, los: So in etwa hatte die Ludwiggalerie in Kooperation mit der Sparkasse Oberhausen zum Comicpreis „Der, die, das kleine. . .“ aufgerufen und damit junge Kreative animiert, sich von Walter Moers und seinen Comic-Kultfiguren inspirieren zu lassen. Die Resonanz überraschte letztlich auch die Ludwiggalerie selbst: Stolze 206 Beiträge wurden eingereicht.

Vor zwei Jahren waren es bei einem ähnlichen Wettbewerb, begleitend zur Ausstellung des Künstlers Ralf König, noch 55 Beiträge. Beeindruckt zeigte sich deshalb auch Kulturdezernent Apostolos Tsalastras von der Vielfalt der Werke. „Comics sind längst keine Massenware mehr, die vielleicht von Vertretern der sogenannten Hochkultur belächelt wird. Comics genügen höchsten Ansprüchen.“

Dementsprechend wurden von den Initiatoren auch viele Schulen mit ins Boot geholt. Acht Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien aus den Städten Oberhausen, Essen, Dinslaken, Mülheim, Gladbeck und Herne hatten sich beteiligt. Die Klassen konnten die Ausstellung zum Teil mit ihren Fachlehrern vorab besuchen und sich so von den Werken von Walter Moers, der mit dem Comic „Das kleine Arschloch“ einen großen Erfolg feierte, inspirieren lassen.

Die Ergebnisse brachten den Kulturdezernenten mehrmals zum Schmunzeln. So mussten die vierseitigen Comics nicht nur gezeichnet und mit einer Handlung versehen werden - auch ein peppiger Titel musste her. So landeten auf dem Schreibtisch einer Fachjury Werke wie „Der kleine Popelschießer“, „Die kleine Erbsenschlacht“ oder „Der Weihnachtsarsch“. Besonders gut gefiel Tsalastras ein Titel mit aktuellem Bezug: „Bananaman greift die Bank an“.

Dichtes Gedränge beider Preisvergabe

Bei der Vergabe der Preise am Sonntag in der Ludwiggalerie waren viele junge Künstler selbst anwesend. Es herrschte dichtes Gedränge. Die Gewinner wurden vorab nicht veröffentlicht. Daher staunten die Kinder nicht schlecht, als sie aus den Händen von Sparkassen-Sprecher Rüdiger Schumann ihre Preise entgegennehmen durften. Besonders stolz war dabei die kleine Lucy Lengelsen. Mit erst sechs Jahren hatte sie sich die Geschichte und Bilder zu „Der kleine Pirat“ ausgedacht und sorgfältig ihre Bilder gezeichnet. Das bereitete der Mini-Künstlerin nach eigener Aussage „einfach nur Spaß“. Der Lohn der Mühe: Lucy erhielt in der Altersklasse „bis 12 Jahre“ den ersten Preis, der zudem mit 250 Euro dotiert ist.

Mutter Peggy freute sich mit ihrer Tochter: „Wir haben gar nicht damit gerechnet, vor allem, weil sich so viele Kinder beteiligt hatten.“ Einer Karriere als Comic-Zeichnerin steht nichts im Weg. „Mal schauen“, sagt die Mutter.

Doch „abgefärbt“ hat der Wettbewerb auf Lucy bereits: „Sie malt seitdem nur noch Bilder mit Sprechblasen.“

Sieger (bis 12 Jahren): Lucy Lengelsen, Sarah Wagner, Meris Glogic. Sieger (ab 13 Jahren): Alina Richter, Paul Schumann, Marie Sophie Born und Anna Denngen. Bis zum 15. Januar können alle Besucher der Ludwiggalerie die Werke begutachten und den Publikumspreis wählen.