Oberhausen. City-Manager Franz Muckel zieht bisher ein positives Fazit zum 6. Oberhausener Weihnachtswald. Mancher Händler klagt aber über zu wenig Kundschaft.

„Ein paar Schneeflocken würden sicherlich das Gesamtbild des Weihnachtswaldes noch etwas aufhübschen.“ Viel mehr an Schneegestöber muss es dann aber für City-Manager Franz Muckel auch nicht sein: Wetterextreme beeinträchtigen den Besucherandrang. Vor dem vierten und letzten Adventswochenende zogen er und einige „Neulinge“ im Wald eine vorläufige Bilanz. Die fällt recht unterschiedlich aus.

„Insgesamt sind die Besucherzahlen in diesem Jahr höher als im Vorjahr“, ist der City-Manager zufrieden. „Das liegt insbesondere daran, dass der Weihnachtswald im vergangenen Jahr sehr unter den widrigen Schneebedingungen gelitten hat. Wenn das Wetter bis zum 23. Dezember einigermaßen stabil bleibt, wird dies einer der bestbesuchten Weihnachtswälder der letzten Jahre sein.“ Zu dieser positiven Entwicklung habe auch das täglich wechselnde Programm auf der Festbühne mitgeholfen. „Das trägt wesentlich zur Besucherfrequenz bei.“

Unter den „Neulingen“ der Weihnachtswald-Aussteller fällt die Bilanz etwas geteilt aus. Ganz so positiv sieht etwa Thomas Herrmann das Geschäft in diesem Jahr bisher nicht. „Es könnte deutlich besser laufen.“ Bei ihm am Stand gibt es Filzartikel und Wollaccessoires zu kaufen -- Mützen, Taschen, Hausschuhe. „Die Entwürfe stammen von meiner Chefin, hergestellt werden die Sachen in Nepal und Tibet.“

Auch am nächsten Stand, an dem holländischer Backfisch und Matjes das leibliche Wohl befördern und die Kasse klingeln lassen sollen, fällt der Rückblick eher verhalten aus. „Reich werden kann man damit nicht“, so Hermann Betting. Vor allem das Wetter in den letzten Tagen war nicht gerade dem Geschäft zuträglich. „Man kann vieles vorbereiten, nur das Wetter nicht.“ Der Holländer und seine Partner sind zum ersten Mal mit einem Stand auf einem Weihnachtsmarkt. „Das ist für uns erstmal ein Experiment. Wenn mir mit einer schwarzen Null rauskommen sind wir zufrieden.“ Was aber auf jeden Fall für Oberhausen spreche, seien die Besucher des Weihnachtswaldes. „Die Menschen hier sind alle super nett, gemütlich und fröhlich. Auch mit den anderen Ausstellern kommen wir gut zurecht, man hilft sich, wo es nur geht.“

Einige Stände weiter hat Wolfram Gründler, der dänische Stickereien anbietet, viel Spaß: „Man kann mit den Leuten hier sehr interessante Gespräche führen und wird auch oft angesprochen. Viele haben ja früher selbst gestickt und erinnern sich dann daran.“ Leider sei aber das Sticken zuletzt aus der Mode gekommen.

Zum wahren Weihnachtswald-Fan sei Rainer Hütten geworden, der 14 Tage lang Holzsägearbeiten und Gestecke angeboten hat. Er sei so begeistert gewesen, dass er im nächsten Jahr vier Wochen gebucht habe, schwärmt Muckel.