Oberhausen. .

Während viele Handwerksbetriebe und Unternehmen bereits Hände ringend nach Nachwuchs suchen, können sich Verwaltung, Feuerwehr und die städtischen Tochtergesellschaften über einen ungebremsten Ansturm freuen.

23 Stellen in der städtischen Verwaltung und 14 bei der Feuerwehr hat Oberhausen für 2012 zu besetzen. 960 Bewerbungen gingen dafür insgesamt ein, davon richteten sich allein 430 an die Adresse der Feuerwehr. „Wir brauchen keine Eigenwerbung zu machen, es läuft gut“, versichert Wilhelm Weibels, bei der Stadt für die Aus- und Fortbildung zuständig. Die erste Ausbildungsrunde sei bereits gelaufen.

Wer sich beruflich in der Verwaltung engagieren möchte, müsse mindestens die Fachoberschulreife mitbringen. „Der Stadtinspekteuranwärter benötigt aber schon die Fachhochschulreife“, so Weibels weiter.

Eine Zukunft bei der Feuerwehr hätten junge Leute aber schon mit dem Hauptschulabschluss. Vorausgesetzt, sie bringen eine abgeschlossene Berufsausbildung mit. „Das muss in Oberhausen im Gegensatz zu anderen Städten aber nicht unbedingt eine Ausbildung im gewerblich-technischen Bereich sein“, so Weibels. Denn sonst würden sich kaum Frauen bewerben. Die würden vor Ort aber gezielt gefördert. „Deshalb stellen wir bei der Feuerwehr etwa auch Krankenschwestern ein.“

Die Eignung der Bewerber lasse seiner Meinung nach übrigens generell zu wünschen übrig. „Viele scheitern bei uns am Schreibtest.“

Auch die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH befindet sich mitten in der Ausbildungsrunde - und kann nicht klagen. „Wir stellen 32 Auszubildende in elf Berufen ein und hatten wie sonst auch bis zu 500 Bewerbungen auf dem Tisch“, freut sich OGM-Sprecher Alexander Höfer. 100 Bewerber waren an einer Ausbildung zum Tierpfleger interessiert, 80 wollten Immobilienkaufmann/-frau werden.

Das Interesse an den Handwerksberufen allerdings sei seit zwei Jahren deutlich rückläufig. „Knappe 20 Bewerbungen erhielten wir für unseren Ausbildungsberuf Mechaniker für Bau- und Landmaschinen, genauso viele für den staatlich geprüften Forstwirt“, teilt Höfer mit.

Der Haupt- oder Realschulabschluss reiche bei der OGM für die meisten Berufe aus. „Aber wir legen viel Wert darauf, dass die Schulleistungen zumindest durchschnittlich sind und es keine großen Fehlzeiten gab“, betont Höfer.

Viele Azubis habe das Unternehmen aus den Reihen der Schulpraktikanten gewinnen können. „Einige davon waren besonders pfiffig und haben sich bei uns im Betrieb gezielt auf die Eignungsprüfungen vorbereiten lassen.“

Als Arbeitgeber begehrt ist bei den jungen Leuten auch die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH. WBO-Sprecherin Maria Guthoff: „Wir haben sieben Stellen ausgeschrieben - und dafür 288 Bewerbungen erhalten.“ Die Bewerberzahl sei damit seit einigen Jahren konstant, diesmal sogar leicht angestiegen.

Gleich 184 Bewerber wetteiferten dabei um den einen Ausbildungsplatz zum Industriekaufmann/zur Industriekauffrau. 61 drängten sich um die zwei Lehrstellen zum KFZ-Mechatroniker. Nur sechs aber zeigten Interesse an dem noch recht neuen Ausbildungsberuf Berufskraftfahrer (1 Platz). Lediglich 18 Bewerber interessierten sich für die Lehrstelle zum Straßenbauer. Und 19 wollten ins Berufsfeld des Rohrkanal- und Industrieservices abtauchen (2 Plätze).