Oberhausen..
Das beredte Schweigen von Schuldezernent Reinhard Frind im Schulausschuss zu den Fragen der Opposition, ob die an einigen Schulen relativ geringen Anmeldezahlen zu weiteren Schulschließungen führen werden, spricht Bände. Den Verantwortlichen in dieser Stadt ist mit dem vom Land vorgeschriebenen 40-Millionen-Euro-Sparpaket ab 2012 klar, dass die im Herbst verabschiedete Zahl an auslaufenden Schulen zu gering ausgefallen ist.
Zum einen sinken die Schüleranmeldezahlen an einigen Schulen schneller als gedacht, zum anderen kann man pro aufgegebenen Schulstandort bis zu einer Viertelmillion Euro an Betriebskosten jährlich einsparen.
Schon alleine aus Spargründen wird man nicht umhin kommen, mehr als die bisher im neuen Schulentwicklungsplan geplanten acht Schulen dicht zu machen. Die Oberhausener Real- und Hauptschulen sollten sich zudem nicht scheuen, die vom Land angebotene neue Schulart, die Sekundarschule mit der Idee eines längeren gemeinsamen Lernens, auszuprobieren.
Inhaltliche Vorteile
Eine stärkere Zusammenarbeit verschiedener Schultypen böte nicht nur finanzielle, sondern vor allem inhaltliche Vorteile.
Große Schulen sind zwar bei Eltern nicht beliebt, doch von pädagogischen Fachleuten empfohlen: Nicht in Zwergschulen, sondern nur in Schulen mit einer ausreichend Zahl an Schülern und Lehrern lässt sich individuell gestaltete Bildung mit einer Vielzahl an Kurs- und Betreuungsangeboten gut organisieren.
Am Ende des Sparprozesses werden die Wege für Kinder weiter werden - doch in einer flächenmäßig relativ kleinen Stadt wird sich auch dies organisieren lassen.
Der notwendige äußerst unpopuläre Sparprozess wird nicht nur im Bildungsbereich hart zu vermitteln sein. Um die nötigen 40 Millionen Euro jährlich dauerhaft in einer Stadt mit jahrelanger Sparerfahrung zu erwirtschaften, „muss die letzte Fuge ausgekratzt werden“, wie ein wichtiger Lokalpolitiker kürzlich formulierte.
Beim Auskratzen spielt auch die Opposition eine entscheidende Rolle: Wer die Kratzerei in allen Fugen stets ablehnt, gewinnt vielleicht zwar bei denjenigen Bürgern, die nur Einzelinteressen vertreten, nicht aber in der gesamten Bürgerschaft. Er wird schnell zum verantwortungslosen „Nein-Sager“ abgestempelt, dem man die Leitung einer Stadt erst recht nicht zutraut.