Oberhausen. .
Interessieren Schüler sich für Kultur? Aber sicher doch! Das will die Gesamtschule Weierheide mit ihrer Teilnahme an dem Modellprojekt „Kulturagenten für kreative Schulen“ beweisen. Vier Jahre lang wird das Projekt in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Alt-Oberhausen und der Hauptschule Alstaden stattfinden. In fünf Bundesländern nehmen 138 Schulen an dem Modellprojekt teil, das initiiert und gefördert wird durch die Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator.
„Die Kernidee ist, den Schülern einen nachhaltigen Zugang zu kultureller Bildung zu schaffen“, sagt Kulturagentin Anke Troschke. Der Auftakt fand anlässlich des Tages der offenen Tür der Gesamtschule Weierheide statt, an dem Schüler mit der Zirkusschule „Bunterkunt“ in der Sporthalle auftraten. „Wir versuchen Künstler in den Schulalltag zu integrieren und somit ein passgenaues Kulturangebot zu erschaffen“, so Anke Troschke.
So arbeiteten die Schüler beispielsweise mit dem Hip-Hopper Ledin zusammen, der ebenfalls die Schule besuchte. „Wir müssen den Schülern lebensnahe Wege zur Kultur eröffnen, nur so kann sich bei ihnen eine Eigendynamik entwickeln, die ein beständiges Interesse gewährleistet“, weiß Kulturbeauftragter und didaktischer Leiter Erich Alings. Das Projekt stecke momentan aber noch in der Anfangsphase, in der zunächst einmal die Basisstruktur festgelegt werden müsse, so Alings.
Pläne wurden allerdings bereits mit Unterstützung der Schüler geschmiedet. So soll ein Elch, das Gründungsemblem der Schule, in Zusammenarbeit mit einem Künstler lebensgroß auf den Schulhof betoniert werden. Aber auch außerschulische Lernorte in Oberhausen sollen zur Verfügung stehen. „Wir wollen ein kultur-historisches Projekt in der Gedenkhalle machen, indem die Schüler anhand der Ausstellung die vorige Generation zum Zweiten Weltkrieg befragen soll“, erzählt Erich Alings. Das Highlight hierbei sei, dass am Ende der Kontakt mit einer niederländischen Schule hergestellt werden soll, die das gleiche Thema bearbeitet hat. Auch ein Austausch im Frühjahr nächsten Jahres mit den insgesamt zwei teilnehmenden niederländischen Schulen sei geplant.
Anke Troschke: „Das komplette Projekt wird in englischer Sprache stattfinden, sowohl im Austausch mit anderen Ländern als auch in Deutschland. Das bedeutet: Wir vermitteln Geschichte, überwinden Grenzen zu Nachbarländern, betreiben Sprachförderung und schaffen Zugang zu Kultur.“
Erich Alings Erfahrung zeigt, dass Schüler, zumindest an der Gesamtschule Weierheide, ein hohes Interesse an Kultur haben. Dass seine Schule Fördergelder der Stiftungen bekommt, um ihre kreative Arbeit noch weiter auszubauen, sei ein großes Glück. „Alle Schulen mussten sich für ‘Kulturagenten’ bewerben und wurden nach bestimmten Kriterien ausgewählt. Außerdem hat die Sparkassenbürgerstiftung ebenfalls angekündigt, das Projekt finanziell zu unterstützen, wofür wir sehr dankbar sind“, sagt Alings.
Wofür die kulturelle Bildung so wichtig ist, weiß Kulturagentin Anke Troschke genau: „Für die Schüler ist es sehr wichtig, etwas selbst zu tun und zwar von sich aus, ohne Zwang von außen.“ Wer weiß, was er kann, ist auch selbstbewusster.