Oberhausen. . Geschäftsmann Wolfgang Wölfer denkt gerne einen Schritt weiter – nicht nur wenn es um die perfekte Lichtsituation geht.

Um ein Objekt oder einen Raum dreidimensional ins rechte Licht zu setzen, braucht Wolfgang Wölfer nicht mehr als ein Blatt und einen Stift – andere einen Computer. „Manches kann man nicht rechnen“, sagt er, „das ist Bauch“. Und als jüngst das Zeitalter der Energiesparlampe ausgerufen wurde, war er schon wieder weiter: „Welche Umweltfolgen haben die vermeintlichen Stromsparer?“, fragt Wölfer, der freimütig bekennt: „Ich bin ein Energiesparlampen-Feind!“

Der 53-jährige Inhaber von Lampen Wölfer denkt und handelt eben unkonventionell – und das mit Leidenschaft. „Gerade einmal zwei Prozent des Energieverbrauchs in einem Haushalt wird durch die Beleuchtung verursacht“, sagt Wölfer, „wenn man seine Gefriertruhe abgeschafft und den Wäschetrockner vom Netz genommen hat, dann kann man übers Licht reden.“ Solche Gradlinigkeit bietet auch viel Reibungsfläche.

Doch so unkonventionell hat es in dem 700 Quadratmeter großen Laden an der Mülheimer Straße nicht angefangen. Immerhin gibt es Wölfer schon drei Generationen lang seit 1932, wenn auch nicht als Lampenfachgeschäft. Großvater Hermann Wölfer war Elektriker, der damals etwa die Bunker in der Stadt elektrifizierte. Sein Sohn Manfred übernahm den Elektroinstallationsbetrieb und gründete Lampen Wölfer als zweites Standbein.

Die Lieblingslampe von Wolfgang Wölfer stammt von Occhio. Farbige Linsen schaffen Atmosphäre. Foto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool
Die Lieblingslampe von Wolfgang Wölfer stammt von Occhio. Farbige Linsen schaffen Atmosphäre. Foto: Kerstin Bögeholz / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Wolfgang Wölfer mischte schon mit 17 Jahren im Betrieb mit, fuhr Lieferungen aus. Nach dem Abi und BWL-Studium in Bochum übernahm er das Geschäft, „ich wollte immer etwas mit Licht und Design machen“, erzählt er. Vielleicht zieht es ihn auch deshalb besonders zu LED-Lösungen: klein, hell, wartungsarm und flexibel einsetzbar.

Zum Beispiel in Kirchen: Wolfgang Wölfer rüstete in Duisburg einige Gotteshäuser mit den kleinen Leuchtzellen aus, zuletzt das von Herz Jesu in Duisburg-Neumühl. Die sorgen nun dafür, „dass man in den Bankreihen endlich sogar die Gesangsbücher lesen kann“, fügt Wölfer feinsinnig hinzu. Ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil für alle, die selten zur Kirche gehen.

Das sah der Klerus ein, die Mund-zu-Mund-Propaganda sorgt auch heute noch für eine gute Auftragslage. Mit ähnlichen Argumenten will Wölfer auch den Markt in der Industrie überzeugen: Große Hallen brauchen das Licht an der richtigen Stelle, wo die Ware ist. Doch dieser Zweig wächst gerade noch: Der Schwerpunkt des Lampengeschäfts liegt klar im privaten Bereich.

Die Stärke von Wölfer besteht einerseits in der Ladengröße. „Sie erlaubt uns, verschiedene Lichtsituationen herzustellen“, demonstriert der Inhaber die Wirkungen an einer dunklen „Wohnzimmerwand“ mit verschiedenen Leuchtmitteln. Andererseits ist das Geschäft mit 140 Lieferanten verbunden, „mit 15 intensiv“, so Wölfer. „Unsere Kunden sind in der Regel 40 Jahre und aufwärts. Selbst Menschen mit 80 haben noch Spaß an neuer Lichttechnik.“