Hatschi! Husten, Heiserkeit, Kopf- und Gliederschmerzen – im Winter erwischt die Erkältung die meisten von uns. Einmal ‘nen Zug gekriegt und schon ist sie da.

Dann helfen meistens nur noch Tee, Erkältungsbad und Hustensaft. Hätte man besser vorgebeugt, quasi durch Abhärtung? Kalte Duschen und lange Spaziergänge bei Wind und Wetter? In manchem Beruf ist es besonders problematisch, wenn der Schnupfen angreift. Die NRZ hörte sich um.

Noch sind die Temperaturen angenehm. Die Sonne hat genug Kraft, um den Marktplatz vor der Herz Jesu-Kirche ein bisschen zu wärmen. Hier stehen Marion Roloffs und ihr Ehemann Heinrich mit ihrem Gemüse- und Obststand. An sechs Tagen in der Woche verkaufen sie an der frischen Luft ihre Ware. Um sich vor Erkältungen zu schützen, haben die beiden ein paar Tricks auf Lager. „Warme Anziehsachen sind natürlich wichtig“, so Heinrich Roloffs. „Ich habe einen Pullover und eine dicke Jacke an, meine Frau trägt fünf Pullover übereinander.“

Sauna undheiße Zitrone

Auch die Saunagänge in der selbstgebauten Heimsauna stärken das Ehepaar. „Und wenn ich dann doch mal ein Kratzen im Hals spüre, dann trinke ich eine heiße Zitrone. Dazu nehme ich natürlich kein Pulver aus der Tüte, sondern frische Zitronen. Ich stehe ja an der Quelle“, scherzt der 65-Jährige. Auch von seinen Kunden gibt es immer mal wieder Tipps. „Eine Frau schwärmte mir von Ingwertee vor. Das soll gut helfen. Ich kannte das nicht, werde es aber mal testen.“

Auf Ingwer schwört auch Nina Barton. Die 29-Jährige steht demnächst als frostige Schneekönigin im Theater an der Niebuhrg auf der Bühne. Privat mag sie es aber weniger eisig. „Ich gehe zwar sehr viel an der frischen Luft spazieren, aber achte immer darauf, dass ich warm eingepackt bin.“ Besonders auf ihre Stimme muss die Schauspielerin aufpassen. „Wenn es mich dann doch mal erwischt, gibt es nichts besseres als Ingwer. Als Tee trinke ich ihn mit Honig und Zitrone. Aber auch so kann man die Knollen gut essen.“

Mit übermäßig vielen kleinen Rotznasen hat es Beate Wagner in ihrem Job zu tun. Die 48-Jährige ist Erzieherin im Kindergarten Herz Jesu. „Hier ist eigentlich ständig ein Kind krank. Aber angesteckt habe ich mich schon ewig nicht mehr. Der Körper gewöhnt sich irgendwann einfach daran und wird immun.“ Kollegin Nadine Graf fügt hinzu: „Aber auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Denn wenn es uns doch mal erwischt, dann auch richtig.“

Für die beiden Erzieherinnen sind warme Kleidung und vor allem die vielen Aktionen mit den Kindern an der frischen Luft die richtige Erkältungs-Abwehr-Taktik. „Wir sind ständig draußen. Wir sind abgehärtet.“ Die beiden verlassen sich auf die eigenen Abwehrkräfte. „Wir können die Kinder nicht wegen jedem kleinen Schnupfen nach Hause schicken. Die Eltern zählen darauf, dass wir ihre Kinder betreuen. Wenn aber Fieber ins Spiel kommt, ist das natürlich etwas anderes“, so Wagner.

Abhärtung ist auch die Methode, die den Torwarttrainer von Rot-Weiß Oberhausen, Oliver Adler, gesund hält. Er steht auch im tiefsten Winter und bei sibirischen Temperaturen in kurzer Trainingshose am Spielfeldrand. „Das habe ich immer schon so gemacht. Mir macht die Kälte nichts aus. Eine Grippe habe ich noch nie gehabt. Wichtig ist, dass man obenrum warm ist.“