Oberhausen. .
Kerzen, Holzsterne, Grünkohl und Glühwein: Fast schon weihnachtlich ging es am Samstag und Sonntag auf dem Parkgelände des Franziskushauses in Oberhausen-Holten zu. Hier lud der Caritasverband erstmals zu einem Handwerkermarkt ein, auf dem verschiedene Oberhausener Einrichtungen Selbstgemachtes aus Arbeitstherapien und Kreativworkshops verkauften. „Novemberlichter“ lautete dabei das Motto, und passend dazu erleuchteten Lichtschläuche und Feuerschalen das Gelände des Behindertenwohnheimes.
Ziel und Idee des Marktes waren vor allem die Öffnung der eher abgelegenen Einrichtung für Interessierte und Außenstehende von Nah und Fern. Denn noch immer sei die Akzeptanz und Integration von Menschen mit Behinderung ein Problem-, wenn nicht bisweilen sogar Tabuthema, berichtet Reinhard Messing (56), Pressesprecher des Caritasverbandes Oberhausen.
Im diesem Sinne fand am Samstag auch die bundesweite Aktion „Eine Million Sterne“ statt, bei der die Besucher zeitgleich mit 71 anderen Städten in Deutschland Kerzen in Form eines Sternes aufstellten. Als Zeichen der Solidarität für Menschen mit Behinderung.
Neben diesem ideellen Gedanken stand an diesem Wochenende aber vor allem eines im Vordergrund: das Handwerk selbst. Und das konnte sich sehen lassen. Allerlei kleine Schätze von Holzarbeiten wie Nistkästen über selbstgenähte Körnerkissen bis hin zu gegossenen Kerzen - wer auf der Suche nach den ersten Weihnachtsgeschenken war, wurde hier fündig.
Besonders gefragt waren dabei die gedrechselten Holzarbeiten am Stand von Norbert Nilkens vom „Förderverein der Kontakt- und Beratungsstelle für psychisch Erkrankte Claudia e.V.“. Kugelschreiber, Teelichthalter und Schlüsselanhänger stellte er hier sogar noch vor Ort her. Die Produkte zum Verkauf kamen aber auch von angelernten Klienten.
Zu sehen, dass die eigene Arbeit gefragt ist, freue natürlich alle Beteiligten und sei gerade für die Menschen in Arbeits- und Beschäftigungstherapien sehr wichtig, betonte auch der Leiter des Franziskushauses Paul Grünewald (55). Um die Arbeit so fortführen zu können, kommt der Erlös aus dem Verkauf wieder den Einrichtungen zugute.