Oberhausen. .

So gut besucht wie lange nicht: Verkaufsoffener Sonntag, Kram- und Stoffmarkt stimmen die meisten Händler in der Oberhausener Innenstadt zufrieden.

Händler und Schausteller sind zufrieden: Das dreitägige Cityfest, das an diesem Wochenende wie gewohnt in einen verkaufsoffenen Sonntag mündete, sei so gut besucht gewesen wie lange nicht, sagt City-Manager Franz-Josef Muckel.

„Der Sonntag ist ebenfalls sehr viel besser gelaufen als die letzten.“ Am Sonntagmorgen sei die Innenstadt bereits um 10.30 Uhr gut gefüllt gewesen, um 12 Uhr habe man im Kaufhaus-Parkhaus keinen Platz mehr bekommen, so Muckel weiter. Konkrete Besucherzahlen könne er erst am heutigen Montag nennen. Ein Fazit hat er aber bereits „Das Wetter und die Mischung des Angebots waren genau richtig.“

„Wir sind zufällig hier“

Entlang der Marktstraße herrschten am Sonntag auch wirklich Bedingungen, die an manchen Kirmestag erinnerten: Menschenmassen schoben sich vorbei an Bierwagen und Buden mit gebrannten Mandeln, an kleinen Ständen suchten Vertreter verschiedener Vereine und Verbände Gespräche mit vorbeilaufenden Passanten, Kinder standen an der Bungee-Schaukel an, sprangen an langen Gummiseilen meterhoch und besetzten zeitweise sogar das kleinste Kettenkarussell bis auf den letzten Platz.

Beim Stöbern auf dem Stoffmarkt trafen sich Nachbarn und Bekannte zum Stöbern und Quatschen, zwischen den vielen Grüppchen, Verkaufsständen und Kinderwagen, die Mütter über den Altmarkt schoben, war teils kein Durchkommen mehr.

„Ich muss allerdings ganz ehrlich sagen, wir sind wirklich zufällig hier“, gestand Brigitte Lübben in dem Gewühl. Die Mülheimerin war mit ihrem Mann und einem befreundeten Paar in die Innenstadt gekommen. Das Wetter sei so schön, außerdem hatten sie einen zentralen Ort als Treffpunkt gesucht. „In Oberhausen bin ich sonst selten.“

Kritik nach Eröffnung

Was könnte das ändern? „Ein Kreativmarkt, wie er in der Mülheimer Stadthalle ausgerichtet wird.“ In einer der leerstehenden großen Immobilien sei dazu doch sicher ausreichend Platz. Ihr Mann schüttelte bei der Idee nur mit dem Kopf: „Ein Werkzeugmarkt wäre genau richtig. Dann kommen wir öfter.“

Selbst die Händler an der Elsässer Straße, die gewöhnlich weniger von Aktionen entlang der Marktstraße profitieren, seien zufrieden gewesen, so City-Manager Muckel. Kritik gab es allerdings doch - und zwar im Bekleidungsgeschäft „Bettylou“. Die Filiale am Altmarkt war erst im September eröffnet worden, dies war nun der erste verkaufsoffene Sonntag, an dem sich „Bettylou“ beteiligte. Filialleiterin Kathrin Rogge sprach von einem guten Kundenstrom, aber: „Es braucht mehr als solche Feste, um die Innenstadt zu beleben. Es fehlt das richtige Umfeld, um Kunden an die Marktstraße zu locken.“

Denn Kunden, das beweise das Cityfest, seien durchaus an der Marktstraße interessiert. „Ihnen fehlen aber die Anreize, herzukommen.“ In der Winterzeit heiße das: „Ein Weihnachtsmarkt wie früher, der aus mehr besteht als ein paar Buden und Bäumen und Lust macht, in die Innenstadt zu kommen.“