Oberhausen. . 321 Mädchen und Jungen werden in Oberhausen aktuell von Tageseltern betreut. Immer mehr Eltern nehmen die familienähnliche Betreuung in Anspruch. Schwerpunkt ist die Unterbringung der Jüngsten

Was passiert, wenn Mama und Papa wieder arbeiten müssen, der Sprössling aber noch zu jung für den Kindergarten ist? Vor allem für Alleinerziehende, aber auch für Berufstätige im Schichtdienst ist die Tagespflege oft die einzige Rettung – und deshalb sehr gefragt.

30 018 Kinder, meldete jetzt das Statistische Landesamt, werden in diesem Jahr in NRW von Tageseltern betreuten: 17,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch in Oberhausen nimmt die Zahl stetig zu. Insgesamt 321 Mädchen und Jungen werden aktuell von Tageseltern betreut, wobei die meisten von ihnen (265) jünger als drei Jahre sind. „Wir haben den Schwerpunkt in Oberhausen auf die unter Zweijährigen gelegt“, erklärt Klaus Gohlke vom Kinderpädagogischen Dienst. Tagesmütter- und -väter kämen besonders dann zum Einsatz, wenn das Kind noch zu jung für den Kindergarten ist.

Flexible Betreuung

Die Nachfrage nach einem solchen Betreuungsangebot sei vor allem bei jungen Familien groß. „Nach dem Elternjahr entwickelt sich bei dem zu Hause gebliebenen Elternteil oft der Wunsch, wieder arbeiten zu gehen.“ Dabei begännen die meisten Mütter oder Väter nicht sofort als Vollzeitkräfte, sondern arbeiteten nur tages- oder stundenweise. Der Besuch einer Kindertageseinrichtung mit festen Zeiten stelle in einem solchen Fall ein „Überangebot“ in der Betreuung dar. „Eltern schätzen die Flexibilität, die eine Tagesmutter bieten kann“, sagt Gohlke: „In der Kindertagespflege werden die Kinder gezielt zu der Zeit betreut, die die Eltern brauchen“.

Auch wenn die Kleinen alt genug für den Besuch im Kindergarten sind, kämen manchmal noch Tageseltern zum Einsatz. Ein „Kombinationsmodell“ ermögliche arbeitenden Eltern, dass ihre Kinder auch vor oder nach dem Kindergarten versorgt würden. Dann brächten Tageseltern die Kinder in die Kita oder holten sie von dort ab und betreuten sie bis zum Feierabend der Eltern. „Viele Berufstätige wären ohne ein solches Angebot aufgeschmissen“, weiß Gohlke.

„Die Kindertagespflege ist gerade wegen der familienähnlichen, intensiven Betreuung sehr beliebt“, sagt Gohlke. In Oberhausen kümmern sich derzeit 16 Tagesmütter und -väter um ihre Schützlinge. In so genannten „Pflege-Nestern“ werden gleich neun Kinder von zwei Kräften mit meist pädagogischer Ausbildung betreut. Weitere „Nester“ sind schon in Planung, Gohlke: „Wir wollen auch weiterhin neue Personen akquirieren!“