Die Übernahme durch die Swiss Life scheitert daran, dass die BaFin die Bestandsübertragung an eine Nachreservierung in Höhe von 60 Mio Euro koppelt.
„Zurück auf Los!”, so sieht es aus. Die Übernahme der Babcock Pensionskasse durch die Versicherungsgesellschaft Swiss Life (SL) scheitert an der Zustimmung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin). Dazu Dr. Thilo Finck als Finanzchef und Geschäftsleitungs-Mitglied der Swiss Life in Deutschland: „Die Bestandsübertragung ist in dem Rahmen nicht zu realisieren.”
Mit der Genehmigung durch die BaFin hatte SL beabsichtigt, die Rentenleistungen an die ehemaligen Babcöcker zu garantieren. Zu dem Anlagenbestand von knapp 500 Millionen Euro hätte dafür jedoch eine Nachreservierung in Höhe von 60 Mio Euro auf einen Schlag gebildet werden müssen.
Die SL, so Chief Financial Officer Finck, hätte diese Art von zusätzlicher Rücklage aus dem Ertrag des Vermögens erwirtschaften und zur Seite legen wollen, geplant war ein Zeitraum von 20 Jahren. Er ergänzt: „Die Aufwändung dieses Betrages aus Beständen der Swiss Life wäre weder möglich noch zulässig.”
Dr. Thilo Finck gibt der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen keinerlei Schuld an dem Scheitern, allenfalls die Dauer der Bearbeitung bis zur Entscheidung verblüffe. Die allgemeine Unsicherheit auf den Finanzmärkten hat wohl auch zu der Verzögerung beigetragen.
Jetzt liegt die Verantwortung wieder bei den Organen der Babcock Pensionskasse, beim Aufsichtsrat und der Vertreterversammlung. Zu den Lösungswegen zählt, vor der Bestandsübertragung eine Kürzung der Leistungen in die Wege zu leiten, die nach Vollzug wieder rückgängig gemacht werden könnte.
Überlegenswert wäre auch, zu überprüfen, ob ein Dritter geneigt wäre, den Bestand zu den gegebenen Bedingungen zu übernehmen, oder ob die Bedingungen durch Einflussnahme im politischen Bereich geändert werden können.
Nicht ausgeschlossen ist die Möglichkeit, dass sich die Babcock Pensionskasse auf sich selbst besinnt, zurücksteuert und das „Geschäft wieder in eigener Regie betreibt”.
Das jedoch wäre mit erheblichem organisatorischen Aufwand verbunden. Die Bestandsverwaltung wurde jüngst in die Berliner Straße zu SL nach München verlegt, die allgemeine Verwaltung wurde weitgehend aufgelöst, SL per Dienstleistungsvertrag übertragen, der hiesige Vorstand zog vom Rotundenbau auf das OIT-Gelände an der Duisburger Straße.
Swiss Life hat unabhängig von den Entscheidungen der Oberhausener Gremien angeboten, die Dienstleistungen in vollem Umfang bis Ende des dritten Quartals 2009 zu erbringen. Aufsichtsrat und Vertreterversammlung stimmten diesem Angebot zu.
Jürgen Gilhaus, Vorsitzender des Aufsichtsrates bei der Babcock Pensionskasse, wollte sich gestern nicht weiter zu der Situation äußern.