Ein Oberhausen-Krimi. Tatort: der Gasometer. Hier strömen die Presse-Fotografen, die Leute vom Fernsehen mit ihren Kameras.

Hier gibt es eine Stunde ganz großes Medien-Kino, weil zwei Tage lang Dreharbeiten für den 46. Tatort „Klassentreffen” mit den Kölner Kommissaren Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) laufen.

So leicht kommt keiner an den Gasometer ran. „Hier ist heute gesperrt”, sagt ein Security-Mitarbeiter. Nur die Presse darf durch. Am Fuße des Industriedenkmals haben die Mitarbeiter des Sets ihre Zelte aufgeschlagen. Im wahrsten Sinne des Wortes, Wohnwagen stehen hier, Lkw. Rund 60 Mitarbeiter am Set wuseln durcheinander. Ein prächtiges weißes Cabriolet glänzt wie ein dickes Fragezeichen vor trist-grauer Kulisse. Welche Szene wird wohl mit diesem Wagen gedreht? Ja, was hat zwei Kölner Kommissare überhaupt zum Oberhausener Gasometer verschlagen? Antworten gibt es später. Erst braucht es Futter für die vielen, vielen Kameras.

Was für eine Kulisse! Im Gasometer laufen gerade die Vorbereitungen für die Ausstellungseröffnung „Sternstunden – Wunder des Sonnensystems”. Genau dort – vor diesem orange-bunten Planeten, der voller Leuchtkraft von der Decke hängt – sollen die Fernsehstars stehen für die Fotos. Aber nein, zunächst finden die Organisatoren der Ausstellung das nicht so cool. Das ist doch auch ihr Bild für die Eröffnung. Diskussionen. Alles nur ein Missverständnis: Behrendt, Bär und deren Kolleginnen Karoline Eichhorn und Catrin Striebeck dürfen doch vor dem Planeten Stellung beziehen. Lächeln in die Kameras. Die Fotografen müssen Abstand halten. Dürfen nicht zu nah ran. Dann das gleiche draußen. Vor dem Gasometer. Bibbern für die Fotografen.

Und warum nun Oberhausen? Weil Max Ballauf bei einem Klassentreffen in seiner Heimatstadt Essen seine Jugendliebe Katja (Karoline Eichhorn) wiedertrifft. Weil die mittlerweile mit dem ehemaligen Klassenkameraden Stefan Dorn (Oliver Stritzel) verheiratet ist, weil der ermordet wird, Ballauf unter Verdacht gerät. Und jetzt, jetzt kommt endlich Oberhausen ins Spiel: Eine ehemalige Mitarbeiterin des Ermordeten bereitet gerade im Gasometer als Stiftungsvorstandsmitglied der Ruhrstadt 2010 eine Ausstellung mit vor. Was für ein Glück, dass da tatsächlich gerade die Ausstellung aufgebaut wird? „Nein, nein, die Szene war vorher anders geschrieben, die haben wir motivisch angepasst”, erklärt eine Mitarbeiterin des Sets. Wie auch immer, die Ruhrstadt ist schon mal vorweg Medienstar. Der Tatort „Klassentreffen”, für den heute noch einmal in Oberhausen gedreht wird und dessen Dreharbeiten überhaupt noch bis zum 8. April dieses Jahres laufen, wird dann pünktlich im kommenden Jahr ausgestrahlt.